Sascha Fischer wachte am Montagmorgen mit Kopfschmerzen auf. Diese waren sowohl auf einen intensiven Mannschaftsabend als auch auf eine sportliche Enttäuschung am Tag zuvor zurückzuführen. Der Trainer des SC Frintrop musste mit ansehen, wie sein Team einen sicher geglaubten Sieg im Lokalduell gegen den Nachbarn Adler Union aus der Hand gab.
Am heimischen Schemmannsfeld führte der SC durch ein frühes Tor von Mehmet Gül (23.) mit 1:0. Die Hausherren waren hochüberlegen, erspielten sich zahlreiche Möglichkeiten. Markus Lihs vergab sogar einen Elfmeter. "In der Halbzeit müssen wir 4:0 führen", sagt Fischer. "Aber das ist unser großes Problem. Wir machen nicht genug Tore. Die anderen Favoriten ballern Kray II zweistellig weg, wir schaffen ein mühsames 3:1. In diesem Bereich haben wir Nachholbedarf", moniert der Trainer des Tabellendritten.
Ich hatte das Gefühl, dass meine Spieler in der Pause Schlaftabletten bekommen haben
Sascha Fischer
Mit einem Sieg hätte Frintrop Platz zwei erobern und mit dem neuen Tabellenführer Vogelheimer SV gleichziehen können. Doch es kam anders. Im zweiten Durchgang verloren die Hausherren komplett den Faden. Kellerkind Adler Union drehte das Spiel in den letzten 20 Minuten. "Das war kollektives Versagen", poltert Fischer. "Adler Union hat schlecht gespielt, aber wir haben wirklich eine katastrophale Halbzeit hingelegt. Ich hatte das Gefühl, dass meine Spieler in der Pause Schlaftabletten bekommen haben. So etwas habe ich in meinen sechs Jahren als Trainer bei diesem Verein noch nicht erlebt."
Trotz dieser vermeidbaren Pleite ist Fischer mit dem bisherigen Saisonverlauf hochzufrieden. Als Geheimfavorit hinter den Topteams Vogelheim, Burgaltendorf, Mintard und Frohnhausen gestartet, mischen die Frintroper kräftig oben mit. Für Fischer werden die direkten Duelle im Oktober entscheidend sein. "Das kann unser goldener Oktober werden. Wenn wir eine gute Bilanz erzielen, ist vielleicht etwas drin für uns. Wir sind weiter oben dabei. Aber Spiele wie am Sonntag dürfen wir uns nicht mehr erlauben."
Eine Chance zur Wiedergutmachung gibt es am kommenden Sonntag. Der SC ist beim Tabellenvorletzten VfB Lohberg zu Gast. "Gegen Lohberg müssen wir aufstehen und unsere Hausaufgaben machen", fordert Fischer.