Der letztjährige Tabellendritte, der SV Adler Osterfeld, muss die Abgänge seiner Säulen Celal Karabudak und Mehmet Kafli, die beide zum Rivalen Arminia Klosterhardt gewechselt sind, auffangen. Durch die Neuzugänge haben die Rothebuscher nun mehrere Optionen, insbesondere im Offensivspiel. Da dies natürlich noch ein wenig Zeit braucht, bis sich die Mannschaft eingespielt hat, stapelt der Adler-Trainer tief.
„Mehmet und vor allem Celal sind natürlich nicht eins zu eins ersetzbar“, weiß Hauner, der aber Verständnis zeigt: „Beide haben das Potenzial höher spielen zu können. Ich glaube, dass sie in Zukunft sogar noch höher als Landesliga spielen werden, wenn sie auf dem Boden bleiben.“ Die Lücke, die Karabudak in der Defensive hinterlässt, könnte von Burak Demirci (BW Oberhausen) gestopft werden. Ebenfalls von der Tulpenstraße kehrt Gino Seggio nach Osterfeld zurück, der die Position von Kafli übernehmen soll. Mit Sebastian Czajkowski (Arminia Klosterhardt II) und Nils Carstensen (SF Königshardt) stoßen zwei gestandene Angreifer zum Kader, wenngleich Czajkowski noch Trainingsrückstand aufweist. Von den A-Jugendlichen Ralf Thiel, Chris-Evans Pieritz und Leonardo Ewemen (allesamt Rhenania Bottrop) zeigt sich Hauner jetzt schon angetan: „Wenn sie so weitermachen, werden sie sicherlich ihre Einsatzzeiten bekommen.“
Mit Rückkehrer André Kampen (ebenfalls Arminia II) und dem reaktivierten Torsten Jablonski bekam der Osterfelder Übungsleiter noch zwei Routiniers. Der 41-jährige Ex-Oberliga-Kicker Jablonski soll ebenso wie Massimo Lo Mele (45 Jahre), der bereits in der vergangenen Saison aushalf, die Rolle als „Stand-by-Spieler“ einnehmen. „Wenn sie gebraucht werden, sind sie da. Aber nur im Notfall. Die beiden sind für mich besonders außerhalb des Platzes wertvoll, weil sie auch dort Verantwortung übernehmen“, so Hauner.
Mit den insgesamt neun Neuzugängen sind die Rothebuscher besonders in der Offensive variabler. „Das erfordert natürlich ein anderes Spielsystem als vergangene Saison“, sagt Hauner und erklärt: „Ich kann gegen viele Mannschaften in dieser Liga nicht mit zwei oder gar drei Stürmern auflaufen.“ Zu diesen zählt er „die beiden Top-Favoriten Hamborn 07 und den SV Genc Osman“. Auf den trifft Adler bereits am ersten Spieltag. So könnte sich der vielseitig einsetzbare Top-Torjäger und Hauners Sohn Tobias öfters im Mittelfeld wiederfinden.
Den dritten Platz, den Adler letzte Saison erreichte, bezeichnet Hauner als „sensationell“. „Doch die Liga ist nicht einfacher geworden. Sie ist nun wesentlich ausgeglichener. Außer Hamborn 07 und Genc Osman ist der Rest für mich allesamt auf Augenhöhe. Da kann jeder jeden schlagen“, drückt der Linienchef auf die Euphoriebremse, zeigt sich aber zuversichtlich. „Wir wollen erst einmal nichts mit dem Abstieg zu tun haben und was dann darüber geht, werden wir sehen. Das Potenzial, auch bei den jungen Spielern, ist sichtbar.“ In der letzten Spielzeit ging den Rot-Weißen jeweils zum Ende der Hin- und Rückserie die Puste aus. „Diesmal sind wir breiter aufgestellt. Dadurch hoffe ich, dass wir auch hinten raus konstanter sind.“