Wenige Minuten waren nur noch zu spielen an der Haßleyer Straße in Hagen, als der Sensationsdreier greifbar nahe war für den VfB Westhofen im Duell mit Ligaprimus SpVg. Hagen 11 – doch dann hatte ein Mann namens Christian Antwi-Adjej seinen Auftritt. Durch seinen Treffer in der 88. Minute verhinderte Hagens Linksverteidiger einen Sensation-Dreier des Kellerkindes und sicherte seinem Team immerhin noch ein 1:1 (0:1)-Unentschieden vor heimischer Kulisse.
Beide Trainer enttäuscht...
"Das war im ersten Augenblick natürlich enttäuschend", sagte Westhofens Trainer Michael Kalwa hinterher. Der war zwar der Meinung, dass seine Elf den dreifachen Punktgewinn "aufgrund unserer zweiten Hälfte verdient" gehabt hätte – wollte jedoch auch nicht verschweigen, dass die Gäste eine Menge Glück hatten. "Die Hagener hatten einige sehr gute Chancen, die sie vergeben haben", so Kalwa. Dessen Gegenüber Benjamin Knoche bezeichnete den späten Ausgleich als "absolut überfällig" und verwies ebenfalls auf die "zahlreichen Riesenchancen", die der Ligaprimus während der 90 Minuten zuvor vergeben hatte.
Alleine fünf Mal waren die Elfer vor VfB-Schlussmann und Winterneuzugang Carlo Klenner aufgetaucht, teilweise in Überzahl – doch der Ball landete einfach nicht im Kasten der unterlegenen Gäste. Eine Erklärung für die fehlende Konsequenz seiner sonst so effizienten Offensive hatte Knoche indes nicht parat: "So ganz ist mir nicht klar, wieso wir es nicht früher geschafft haben zu treffen."
...und doch zufrieden
Die abstiegsbedrohten Westhofener dagegen zeigten sich zunächst kaltschnäuziger vor des Gegners Kasten – Marc Hustadt nutzte eine der wenigen Torchancen der Gäste zur überraschenden Führung (35.). Danach spielte sich das Geschehen mit Ausnahme einer weiteren guten Westhofener Chance fast nur noch in der VfB-Hälfte ab, der späte Ausgleich war letzten Endes nur die logische Konsequenz.
"Im Endeffekt können wir mit diesem einen Punkt sehr gut leben", sagte Kalwa nach Verschwinden der ersten Enttäuschung. Seinen abstiegsbedrohten Westhofenern, bei denen die vier Winterneuzugänge gegen Hagen allesamt in der Startelf standen, dürfte dieses Ergebnis ordentlich Selbstvertrauen geben. Auch der Coach des nach wie vor souveränen Tabellenführers zeigte sich insgesamt nicht unzufrieden mit dem Auftritt seiner Elf: "Ich bin froh, dass die Jungs bis zum Schluss dran geglaubt haben – und sich doch noch belohnen konnten."