Als Fortuna-Coach Michele Di Bari vor gut zwei Wochen für uns seinen Expertentipp abgab, warnte er bereits davor, dass sich sein Team gerne auch mal gegen Mannschaften wie Eppendorf schwer tue. Rückblickend wirkt diese bescheidene Zurückhaltung Di Baris schon nahezu prophetisch, denn tatsächlich gab die Fortuna in Eppendorf eine sichere 2:0-Halbzeitführung noch aus der Hand und verlor am Ende mit 3:2 beim zum Zeitpunkt des Aufeinandertreffens Tabellenzehnten der Bezirksliga Westfalen 10. "Das darf natürlich nicht passieren", ärgert sich Di Bari immer noch ein wenig, wenn er an die unnötige Niederlage seiner Elf zurückdenkt: "Meine Spieler haben den Gegner scheinbar ein bißchen unterschätzt."
Vergangenen Sonntag wurde dann einigen Reservisten die Chance eingeräumt sich zu beweisen und es besser zu machen. Aufgedrängt haben sie sich dabei aber keineswegs – ganz im Gegenteil. Gegen den SSV/FCA Rotthausen, der zugegebenermaßen eine Hausnummer höher anzusiedeln ist als die Eppendorfer, folgte dann eine noch viel desolatere Leistung seiner Mannschaft als eine Woche zuvor. "Die Verunsicherung meiner Spieler war riesig", beschreibt Di Bari die psychologisch ungünstige Ausgangsposition seiner Mannschaft. Der Selbstvertrauensverlust seiner Spieler zeigte dann auch umgehend Wirkung. "Wir haben Geschenke verteilt", analysiert Di Bari die Niederlage seiner Fortuna. Eine Anhäufung vieler individueller Fehler habe den Rotthausenern Tür und Tor geöffnet und in ihrer Konsequenz folgerichtig zum 1:5 Debakel geführt.
Dennoch will der Fortunen-Coach nicht von einer Krise sprechen, denn schließlich "sind wir immer noch im Soll." Das ausgewiesene Ziel der Fortuna war es schließlich irgendwo im oberen Tabellendrittel zu landen, derzeit belegt die Fortuna den fünften Rang, womit eigentlich auch weiterhin alles im Grünen Bereich ist. Di Bari hält die Verunsicherung seines Teams von daher auch für hausgemacht und deplatziert: "Die Jungs stecken sich die Ziele ein wenig höher als es eigentlich nötig wäre" und setzten sich damit selber unter vermeidbaren Druck. "Sie müssen jetzt den Kopf frei kriegen und unbekümmert aufspielen", mahnt der Herner Trainer mit Blick auf die anstehende Begegnung am kommenden Sonntag gegen den unmittelbaren Konkurrenten FC Vorwärts Kornharpen: "Das wird ein schwieriges Spiel und es ist richtungsweisend."