„Ich glaube“, sinnierte der Trainer der Holsterhausener, „dass es drei, vier Leute in der Mannschaft gibt, die sich der Lage durchaus bewusst sind.“ Will heißen: Das Gros ist im Kopf noch nicht im Abstiegskampf angekommen.
Als Anschub dürfte ein kurzer Blick auf die Tabelle helfen. Da steht der BVH nämlich mit vier Pünktchen aus zwölf Spielen und der schlechtesten Torbilanz unter den 16 Teams. Wenig tröstlich dürfte da sein, dass die SG Preußen Gladbeck drei „Kirschen“ mehr fing als die Dorstener (41 Gegentore).
Tim Engler gelingt lupenreiner Hattrick
Die jüngste Partie gegen den Tabellenvierten aus Gelsenkirchen stand da sinnbildlich für die derzeitige Krise im Waldstadion. Nach dem Seitenwechsel nämlich ließ sich die Kaul-Elf regelrecht abschlachten. Nutznießer war vor allem Tim Engler, dem innerhalb von zwölf Minuten (50., 58., 62.) ein lupenreiner Hattrick gelang und der nach dem „Ehrentreffer“ der Gastgeber durch Björn Bennies (64.) auch noch den 1:6-Endstand erzielte (67.). Vor der Pause hatten Benedikt Vorholt (2.) und Bastian van den Boom (35.) getroffen.
„Man kann verlieren, wenn der Gegner mal besser ist. Aber wenn du untergehst und das auch in regelmäßigen Abständen, dann müssen sich einige Spieler fragen, ob sie den richtigen Sport ausüben“, motzte Kaul über die Einstellung seiner Kicker.
Für die kommende Woche hat er personelle Konsequenzen angekündigt. Einige Spieler werden Denkpausen bekommen. „Wir werden jetzt natürlich keinen 60-Jährigen von den Alten Herren nehmen“, bewahrt sich Kaul noch einen Funken Galgenhumor.