"Die Niederlage war absolut verdient", gibt Dieter Henekelüdecke, Trainer des Tabellenführers, zu, "was wir in der zweiten Halbzeit abgeliefert haben, war Angsthasen-Fußball. Und wenn der Gegner dann noch einen Oliver Nözel in den eigenen Reihen hat, geht so ein Spiel dann auch verloren."
Für diesen Sonntag werden bis zu 500 Zuschauer im Naturstadion am Finkenkamp erwartet. "Das wird meine Jungs beflügeln", ist sich der 59-Jährige sicher und verspricht: "So wie gegen TB Oberhausen werden wir uns nicht mehr präsentieren." Gerüchte, dass der Gegner SV Hamborn 90 gar nicht mehr antreten wird, werden von Vereinsseite vehement dementiert. "Das war nie ein Thema. Wir wollen uns am Sonntag mit einem Sieg aus der Bezirksliga verabschieden", erklärt Ercan Kilincaslan, Pressesprecher der Duisburger, "dass wir durch den schwachen Auftritt von Heimaterde am letzten Sonntag endgültig abgestiegen sind, haben wir im Hinterkopf und so auch keinen Motivationsmangel."
"Unverhofft kommt oft" wird sich Stefan Klaß, Trainer von Preußen Duisburg, am letzten Spieltag gedacht haben. Eigentlich hatte man nach der 0:1-Niederlage gegen BW Oberhausen-Lirich das Thema Aufstieg schon abgehakt, geht man nach dem Stolpern von Heimaterde wieder als ärgster Verfolger ins Rennen. "Wir freuen uns noch einmal eine Mini-Chance erhalten zu haben und wollen sie auch nutzen", sagt Klaß. Dazu muss mindestens ein Sieg gegen TuSpo Saarn her, denn der DSC geht mit einem um drei Treffern schlechterem Torverhältnis in die finale Runde.
"Wie so oft in dieser Saison sind wir auf die anderen angewiesen, aber es kann ja klappen", schätzt Klaß die Situation ein. Für Saarn, inzwischen gesicherter Aufsteiger, ist es das zweite Spitzenspiel hintereinander. Ging man am letzten Sonntag unglücklich mit einem 1:2 bei BW Oberhausen-Lirich vom Platz, der letzte Treffer fiel erst kurz vor Schluss, möchte man an diesem Spieltag nicht als besserer Sparrings-Partner herhalten. "Preußen muss Tore schießen und wir werden dagegen halten", verspricht Marcus Herrschaft, Coach beim Liga-Neuling, "wir wollen einen fairen Wettbewerb, wir schenken nichts her, sondern geben alles." Sorgen bereitet dem 39-Jährigen die Tatsache, dass mit Michael Zytniak (persönliche Gründe) und Volker Skuppin (Zerrung, Einsatz noch fraglich) unter Umständen zwei Abwehrstützen ausfallen.
Freut sich auf ein spannendes Saison-Finale: Preußen-Trainer Stefan Klaß
Die schlechteste Ausgangslage hat BW Oberhausen-Lirich. Die Tordifferenz ist um sechs Treffer schlechter im Vergleich zu Heimaterde. Somit ist man auf Patzer vom Liga-Primus und Preußen angewiesen. Hinzu kommt, dass man bei der Spvgg. Sterkrade-Nord antritt, ein Team, das seit sieben Spielen ungeschlagen ist. "Wir sind realistisch. Da machen wir uns nichts vor. Es ist schwer genug, überhaupt in Sterkrade zu gewinnen. Da denken wir gar nicht an einen hohen Sieg oder an zwei Patzer von der Konkurrenz", erklärt Frank Kielczewski, Vereinsvorsitzender und Imterims-Coach in einer Person und ergänzt:
"Und wenn es doch so kommt, freuen wir uns um so mehr. Die Planungen laufen aber aktuell auf ein weiteres Jahr in der Bezirksliga hinaus." Mit "Kille" ging es bergauf. In zehn Spielen konnten die Liricher unter seiner Leitung 25 Punkte erreichen. Doch auch beim Kontrahenten ist man selbstbewusst und denkt noch an das Hinspiel. Denn dort konnten die Sterkrader 4:1 in Lirich gewinnen. Doch ein Formfehler in der Akte Roberto Fiori (reviersport.de berichtete), der in der Winterpause seine aktive Laufbahn beendete, kostete der Spielvereinigung am grünen Tisch im Nachhinein die Punkte. "Das ist ärgerlich, denn sonst wären wir jetzt schon Sechster. Aber die Punkte holen wir uns Sonntag wieder", ballt Preußner, Mann an der Linie beim Gastgeber die Faust, "das wird ein heißes Derby vor mindestens 400 Zuschauern."