Nach sieben Spielen ziert der FCO die Tabellenspitze der Bezirksliga 8 - mit einer Tordifferenz von -1! Ein Kunststück, das so nur alle Jubeljahre vorkommt, legendär ist die Saison 1993/94, da war es der MSV Duisburg, der nach 22 Spielen plötzlich mit einem Torverhältnis von 29:30 in der Bundesliga ganz oben stand.
Nun eifert also Overberge den "Zebras" nach. Wobei: Wäre da nicht die 3:9-Packung bei Verfolger Alemannia Scharnhorst gewesen, wäre die Bilanz auch nicht so kurios. "Bis zur 55. Minute war es nicht gut, aber akzeptabel", berichtet Routinier Mathias Osmanski, der am Sonntag Cheftrainer Daniel Frieg an der Linie vertrat. Hatte der Aufsteiger bis zum 3:4 zumindest noch moralisch überzeugt, so folgte dann ein böser Einbruch. "Danach haben wir alles vermissen lassen, die Leistung war katastrophal, das war schon Arbeitsverweigerung."
Ein Schuss vor den Bug zur rechten Zeit?
Schon am letzten Sonntag reichten drei erzielte Treffer nicht zu einem Punkt. "Das liegt an der Einstellung und gibt zu denken", findet Osmanski, vielleicht seien die fünf Siege zum Start dem ein oder anderen Spieler zu Kopf gestiegen, schätzt "Zwockel". Auf der anderen Seite gibt es natürlich keinen Grund, den Teufel an die Wand zu malen, schließlich ist man ja im Sommer erst aus der A-Kreisliga hochgekommen. "Es ist eine Momentaufnahme", sagt Osmanski mit Blick auf das verrückte Tabellenbild. Ziel ist und bleibt ein einstelliger Tabellenplatz, um als Liga-Neuling nichts mit dem Abstieg zu tun zu bekommen.
Marc-Oliver Kraus, Sportlicher Leiter der Bergkamener, stößt ins gleiche Horn: "Vielleicht kommt es uns auch ganz gelegen, dass wir mal einen Dämpfer kassiert haben", meint der Manager der Rot-Weißen. Ein Angriff auf die vordersten Plätze sei nie das erklärte Ziel gewesen.
Noch ist der FCO aber Spitzenreiter! Ganz nach dem Motto, dass der Klub auf seiner Homepage ausgibt: "FC Overberge ...simply the best!" Allerdings: "Simply", sprich einfach, ist diese momentane, außergewöhnliche Pole-Position aber nun wirklich nicht zu erklären.
Noch ein Wort zum historischen Vorbild: Der MSV stürzte in der Rückrunde '93/94 noch ganz schön ab. Am Ende landeten die Duisburger auf Rang neun - auf genau dem Platz, den sich Overberge vor der Saison in der Bezirksliga zum Ziel gesetzt hat.