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Westfalen: BL kompakt
BG Schwerin ist eine windige Wundertüte

Westfalen: Bezirksliga kompakt

Die Bezirksliga Westfalen konnte auch dieses Wochenende mal wieder einige Überraschungen im Kampf um die Aufstiegs- oder gegen die Abstiegsplätze bieten.

Bezirksliga Westfalen 9

Ein wenig turbulenter ging es in Staffel 9 der Bezirksliga zu. Im Fünfkampf um den vierzehnten Platz konnte der Tabellenletzte FC 96 Recklinghausen mit einem 2:2 gegen den VfB Annen einen wichtigen Punkt gegen den Abstieg einfahren, der die Mannschaft von Trainer Gerd Philipp direkt zwei Plätze nach vorne brachte – teils weil die Konkurrenz verlor, doch auch weil zwei Spiele von Teams aus dem Tabellenkeller ausfielen. Dabei bleibt der Kampf um den Ligaerhalt nahezu schon spannender als der um den Aufstieg.

"Das schlechteste Spiel, seit ich Trainer bin"

Einen unerwarteten Ausgang hatte die Partie des ehemals Tabellenvierten Viktoria Resse, die die SpVg BG Schwerin zu Gast hatten, die vor dem Spiel noch sieben Plätze weiter unten residierte. Dabei sah es zur Halbzeit so aus, als hätte man nichts aus der Derbyniederlage gegen den VfB Habinghorst gelernt, ein Spiel das Schwerin-Trainer Jürgen Klahs als "das schlechteste Spiel seit ich da Trainer bin" bezeichnete und mit dem Prädikat "grottenschlecht" auszeichnete.

Wieder lag die Mannschaft mit 0:2 hinten und es sah alles nach einer weiteren Niederlage aus, aber es kam alles anders. Innerhalb von 25 Minuten setzte man "den Gegner mit Wind unter Druck" und die entfesselten Schweriner trafen ein ums andere Mal bis zum "harterkämpften" 4:2- Endstand.

Mit mittlerweile 27 Punkten auf dem Konto sieht Klahs sein Team jedoch noch nicht auf der sicheren Seite: "Wenn wir in den nächsten Spiel so agieren wie gegen Habinghorst, dann holen wir keinen einzigen Punkt mehr. Spielen wir jedoch so wie in der zweiten Halbzeit gegen Resse, dann haben wir in jedem einzelnen Spiel realistische Siegchancen. Wir sind eine Wundertüte".

Bezirksliga Westfalen 10

Mit dem 3:3 bei Herne-Süd macht der SV Horst-Emscher den Aufstiegskampf noch einmal spannend. Trainer Jörg Krempicki hat Verständnis für seine junge Truppe: „Mit so einer jungen Mannschaft zahlt man halt auch regelmäßig Lehrgeld. Nach der überragenden Hinrunde kommen die Gegner auch anders hier hin und bei uns ist auch die Unbekümmertheit ein bisschen weg.“ Dennoch ärgert er sich über den Einbruch seines Teams. „Wir haben mit 2:0 geführt und das Spiel aus der Hand gegeben. Mit dem Wind im Rücken dachten wir, dass wir in der zweiten Halbzeit nochmal locker nachlegen können. Dann treffen wir drei, vier Mal das Tor nicht und kriegen mit dem Schlusspfiff das 3:3. Auch das ist Fußball.“

Der SC Weitmar konnte aus dem Patzer des Konkurrenten keinen Nutzen ziehen. Mit 0:3 verlor das Team von Coach Dirk Wischnewski in Rotthausen. „Die Einstellung hat einfach gefehlt. Wir haben alles vermissen lassen, was ein gutes Spiel ausmacht“, hat Wischnewski den Knackpunkt bereits gefunden.

Das Thema Aufstieg, was eigentlich nie ein Thema gewesen ist, kann aber nun endgültig zu den Akten gelegt werden. „Wir haben aus den letzten vier Spielen vier Punkte geholt. Hätten wir die vier Spiele allesamt gewonnen, wären wir bis auf zwei Punkte dran. Aber der Fußball ist eben kein Konjunktiv. Wir müssen uns jetzt bekrabbeln und unser eigenes Spiel wieder in den Vordergrund stellen.“ Dennoch will er den Tabellenführer am Ostermontag ärgern und das Aufstiegsrennen wieder offen gestalten.

Fortuna Herne konnte aus dem Patzer des Spitzenteams Kapital schlagen und gewann das Spiel bei Bochum-Bergen souverän mit 5:0. Von der Leistung der Mannschaft war selbst Trainer Ede Demps überrascht. „Bergen ist durch die Spiele schon im Tritt. Wir wussten noch gar nicht wo wir stehen. Aber die erste Halbzeit ist das Beste gewesen, was ich je von meinem Team gesehen habe. Die haben sich richtig in einen Rausch gespielt“, lobt Demps seine Mannschaft, in der Bülent Karabal mit gleich vier Toren glänzen konnte. „Die Meisterschaft wird jetzt wieder interessant. Wir haben das Ziel, den direkten Wiederaufstieg, nie aus den Augen verloren.“

Bezirksliga Westfalen 11

Im Topspiel der Gruppe konnte sich Rot-Weiß Deuten gegen YEG Hassel mit 1:0 durchsetzen. Das entscheidende Siegtor gelang Jonas von Gostmoski in der 30. Spielminute. Deutens Trainer Michael Hellekamp war nach dem Erfolg erleichtert: „Unterm Strich war der Sieg absolut verdient. Wir waren über 90 Minuten tonangebend und die bessere Mannschaft.“ Bei zwei Spielen weniger und neun Punkten Rückstand war ihm die Wichtigkeit dieses Spiels bewusst. „Wir wussten, dass es unsere letzte Chance war, noch einmal heranzukommen. Mit Leidenschaft und Herz ist uns dies gelungen.“

Holger Siska, Trainer des Tabellendritten SSV Buer, konnte mit dem aufgeholten Punkt beim 3:3 bei Adler Buldern zwar etwas Positives abgewinnen, er ärgerte sich aber besonders über die Art und Weise, wie seine Mannschaft die Gegentore bekam: „Wir haben in zwei Spielen gegen Buldern fünf Tore bekommen und alle nach Standardsituationen. Der Schütze von denen tritt diese Freistöße und Ecken hervorragend. Letztendlich dürfen wir uns in den Fouls nicht so blöd anstellen, indem wir schubsen und mit den Händen arbeiten.“ Dennoch ist Siska optimistisch, im Aufstiegskampf weiterhin ein Wörtchen mitreden zu können. „Grundsätzlich glauben wir weiter dran. Voraussetzung ist allerdings, dass wir unsere Nachholspiele gewinnen und allgemein nur wenige Punkte liegen lassen, um eben Druck auf YEG Hassel aufzubauen.“

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