So stand dann während der Begegnung, die Rees kurz vor Schluss mit dem 1:0 für sich entscheiden konnte, der 35-jährige Manfred Becker zwischen den Pfosten bei den Gastgebern.
Als Helmut Kerkmann, Co-Trainer bei den unterlegenen Xantenern, nach dem Abpfiff den Spielerpass des eingesprungenen Heim-Torhüters sehen wollte, wurde ihm gesagt, dass der Spieler bereits mit dem Dokument abgereist sei.
Eine Woche später empfing Vynen-Marienbaum dann BW Bienen. Dort wurde vertrauensvoll mitgeteilt, dass Manfred Becker gar nicht mehr bei Rees angemeldet sei, sich in der Zwischenzeit sogar in Bienen beim Training fit gehalten habe, dort aber auch kein Vereinsmitglied sei.
Daraufhin versuchte Kerkmann vehement an den Spielerpass zu kommen, was aber immer wieder verweigert wurde. Der logische Weg: Man legte Einspruch ein. Am 19. Januar beantragte Becker dann einen neuen Spielerpass mit der Begründung, dass er seinen alten beim Umzug verloren habe.
Unter der Leitung von Friedhelm Wüstemann, 1. Vorsitzender beim FVN, fand am 1. März schließlich die Bezirksspruchkammersitzung statt. Die Beweispflicht liegt auf der Seite der Ankläger. Es konnte aber nicht geklärt werden, was mit dem alten Spielerpass von Becker geschehen ist. Somit ging der Klub aus der Domstadt als Verlierer aus dem Prozess.
Für Kerkmann ist die Sache klar: "Becker war zu dem Zeitpunkt nicht mehr bei beim SV Rees angemeldet und somit nicht spielberechtigt." Dies zu beweisen ist nun die Aufgabe des SV Vynen-Marienabaum, wo man beschlossen hat in die nächste Instanz zu gehen: Man wird mit Hilfe eines Rechtsbeistandes Einspruch gegen die Wertung einlegen. "Die Punkte könnten wir gut gebrauchen", bemerkt der Co-Trainer, "aber wir sind auch stark genug den Abstieg so zu vermeiden. Es geht ums Prinzip."
Am Sonntag reist der gut in die Rückrunde gestarteten Fusionsverein zum Tabellen-Elften Rheingold Emmerich. Die Chancen dort auch mindestens einen Punkt zu holen, stehen zumindest personell gesehen nicht schlecht: Bis auf den verletzten Levin Deymann ist der Kader vollzählig.