Denn die Buchholzer Verantwortlichen und auch Trainer Heiko Heinlein wissen zwar die sehr positiv verlaufene Hinrunde zu schätzen, doch gilt die Feststellung, dass man sich dafür nichts kaufen kann. Abgerechnet wird zum Schluss.
Heinlein hatte erst am Morgen erfahren, dass Spielführer Alexander Olfs und Marc Wansing nicht dabei sein würden. So war der Stand der Ausfälle auf vier angestiegen. Trotzdem sollte etwas Zählbares auf Buchholzer Seite beim Spiel Erster gegen Zweiten herausspringen und auch sein Gegenüber Ilyas Basol wollte den nächsten Dreier einfahren. Der FSV gewann in der Vorwoche mit 4:0 bei den Weseler Zebras und Buchholz besiegte Hertha Hamborn sogar mit 7:0.
Da war ein offensiv geprägtes Match auf beiden Seiten zu erwarten. Und im Gegensatz zu manch anderem sogenannten Spitzenspiel wussten die Akteure auf dem Feld die gut 100 meist mit Regenschirm bewaffneten Zuschauer durchaus zu überzeugen, dass sie trotz der widrigen Witterungsbedingungen mit dem Besuch an der Warburckstraße eine gute Wahl getroffen hatten.
FSV Duisburg: Gürel - Akdan, Ucar, Tütüncü - Cakmak - Akar, Aktürk (77. Aydogan), Özkilic (46. Kaya), Tekin - Aksoy, Alkurt (61. Aslan) Viktoria Buchholz: Hoppe - Mallwitz, Nyebel, Poley - Tercan - Akbas (64. Rolinger), Clever, Mansfeld, Schlief - Dinc, Raue Tore: 0:1 Dinc (83.), 1:1 Aydogan (85.) Schiedsrichter: Boris Guzijan (Duisburg), Gespann: Nenad Kuvac (Mülheim) und Benedikt Langenberg (Duisburg)Zuschauer: 139
Spielerisch hatte die Partie einiges zu bieten, es war vpn Beginn an ein offener Schlagabtausch. Die Kombinationen auf beiden Seiten waren aller Ehren wert, das Tempo hoch. Doch das nur bis zum gegnerischen "16er", denn glasklare Torchancen waren Mangelware. So dauerte es am Nikolaustag 38 Minuten, ehe die erste nennenswerte Möglichkeit überhaupt zu verbuchen war. FSV-Stürmer Yalcin Alkurt scheiterte per Kopf an Maik Hoppe. Und zwei Minuten später war es auf der Gegenseite Markus Raue, der mit seinem FSV-Keeper Süleyman Gürel nicht bezwingen konnte. So ging es nach 45 Minuten mit der Erkenntnis in die Kabine, dass die Gäste einen Tick mehr von der Partie hatten.
Die zweite Halbzeit lieferte dann zwar weiterhin viel Kampf, büßte jedoch an technischen Finessen ein. Und auch das Kräfteverhältnis auf dem Platz veränderte sich - und zwar zugunsten der Hausherren.
Buchholz ließ sich mehr und mehr in ihre eigene Hälfte drängen. Dennoch stand die Dreierkette um Paul Alain Yebga Nyebel sicher. So waren erneut die großen Torchancen Mangelware. Lediglich Azad Ümit Tekan hatte zwei gute Gelegenheiten (66., 75.) für den FSV, vergab aber.
Jubeln durften dann die Gäste. In der 83. Minute war es Murat Dinc, der mit seinem neunten Saisontor, sein Team überraschend in Front brachte. Zwei Minuten später konnten die Hausherren den Spielstand aber durch den erst in der 77. Minute eingewechselten Evren Aydogan egalisieren.
"Wir sind sicher etwas glücklich in Führung gegangen", gab Heinlein anschließend zu, "aber danach hätten ein paar taktische Fouls gereicht, um das Spiel unbeschadet über die Bühne zu bringen. Insgesamt bin ich aber zufrieden." Das war auch Ilyas Basol, der sein Fazit folgendermaßen formulierte: "In unserer Drangphase haben wir ein Gegentor kassiert. Dann haben wir aber doch noch Glück gehabt und den Ausgleich markiert. Das geht schon in Ordnung."
Auf den FSV wartet in der Folgewoche, pünktlich zum Rückrundenstart, gleich der nächste dicke Brocken. Dann tritt Basol gegen seinen Ex-Klub TSV Bruckhausen an, der durch den Sieg an das Spitzentrio rangekommen ist. Und wer weiß unter welchen Bedingungen dann das Rückspiel am letzten Spieltag auf der Sternstraße stattfindet...