Beim Regionalligisten SC Paderborn kehrt nach den Turbulenzen rund um den Wett-und Manipulationsskandal um Ex-Schiedsrichter Robert Hoyzer etwas mehr Ruhe ein. Wie der Kontrollausschuss des Deutschen Fußball-Bundes jetzt ankündigte, sollen die Verfahren gegen 19 Spieler und Mannschaftsbetreuer von Paderborn eingestellt werden. Die Verdächtigten sollen vor dem DFB-Pokalspiel gegen den Hamburger SV 10.000 Euro von einem kroatischen Wettkunden als Siegprämie angenommen haben. Einzig Paderborns Kaptiän Thijs Waterink verweigerte bislang jede Aussage und muss sich noch einer Befragung stellen.
Spieler und Betreuer zahlen Strafe an wohltätige Organisationen
"Wir werden das Verfahren entsprechend Paragraph 153a der Strafprozessordnung einstellen, wenn die 19 Spieler das Doppelte und der Mannschaftsbetreuer das Vierfache des jeweils erhaltenen Betrages an den DFB zur Weiterleitung an wohltätige Organisationen gezahlt haben", sagte der DFB-Kontrollausschuss-Vorsitzende Horst Hilpert.
Seitens des SC Paderborn ist laut Hilpert bereits mitgeteilt worden, "dass alle anwesenden Spieler und der Mannschaftsbetreuer der geforderten Zahlung bei einer Mannschaftssitzung zugestimmt haben".
Insgesamt hat der DFB-Kontrollausschuss im Zusammenhang mit den bekannt gewordenen Wett- und Spielmanipulationen seit Ende Januar bereits 58 Vernehmungen vorgenommen. Diese fanden vornehmlich im Schiedsrichter- und Spielerbereich statt. Wenige Befragungen von zu vernehmenden Personen stehen derzeit noch aus.
Bis Ende März sollen alle Vernehmungen ausgewertet sein
"Die Arbeit des Kontrollausschusses ist so zügig wie möglich vorangetrieben worden. Ich bin insgesamt zufrieden, dass alles so wie bisher abgewickelt werden konnte", erklärte Hilpert und fügte hinzu: "Ziel des Kontrollausschusses ist es, bis spätestens Ende März alle Ergebnisse der Vernehmungen ausgewertet und die entsprechenden Anträge beim DFB-Sportgericht eingereicht zu haben, soweit nicht Verfahrensbeendigungen durch den Kontrollausschuss selbst vorgenommen werden können."