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Jubiläum: Das 100-jährige Bestehen des Duisburger FV
Mettbrötchen mit Memorabilia

Ein Bild aus besseren Zeiten des Duisburger FV.
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Der Traditionsverein Duisburger FV 08 im Duisburger Stadtteil Hochfeld feiert sein 100jähriges Bestehen. Nach wie vor liegt die heimische "Grunewald-Kampfbahn" eingekeilt zwischen einer Werksbahn und der Nahverkehrstrecke von Duisburg nach Rheinhausen. Rheinhausen? Die Brücke der Solidarität? Da war doch mal was. Ein Besuch bei den 08ern ist fast so etwas wie Geschichtsunterricht in Sachen "Ruhrgebiet".

Nach einigen kostspieligen Versuchen in den 1990er-Jahren aus der Verbandsliga in die Oberliga aufzusteigen, setzte sich auch noch der Geschäftsführer mit der Vereinskasse ins Ausland ab. "Wir waren praktisch tot", so Wöhning, "und da sich niemand fand, musste ich mit siebzig Jahren den Vereinsvorstand übernehmen."

Ein kleines und betagtes Häuflein alter 08er startete eine Rettungsaktion und ging regelrecht von Haus zu Haus sammeln. "Dann kamen die Abstiege zwangsläufig. Aber das war gar nicht wichtig. Wichtig war nur, dass der Verein überhaupt weiter existierte", schildert der ehemalige Zimmermann den Existenzkampf, der pünktlich zum Jubiläum überwunden scheint. Immerhin spielt der Verein mit vielen Jugendmannschaften eine Vorreiterrolle in der Duisburger Jugendarbeit. Außerdem gelang es, mit Dieter Henkelüdecke einen renommierten neuen Trainer zu verpflichten, der sich als alter "08er" dem Verein wirklich verbunden fühlt.

"Es sieht so gut aus, wie schon lange nicht mehr", äußert sich Hermann Wöhning zufrieden. Klammheimlich hofft er immer noch, dass vielleicht der große MSV, dessen Arena nur einen Steinwurf weit von der Grunewald-Kampfbahn entfernt liegt, dem kleinen Nachbarn die Ehre gibt. Der Zweitligist könnte jedenfalls bequem zu Fuß anreisen.

Manfred Kroke, August 2008

So oder so wartet man an der Grunewald-Kampfbahn gespannt auf die neue Saison. "Vielleicht schaue ich mir mit meinen alten Kumpels auch mal wieder ein Spiel an. Das wäre doch ein schöner Sonntagnachmittagsausflug", so Manfred Kroke. Und ein bisschen sentimental wird der "Lange" im Laufe des Abends dann doch: "Die Bundesliga mit Bayer Uerdingen war toll. Die Spiele gegen Overath oder Rainer Bonhof, der mir mal mit einem scharf geschossenen Freistoß regelrecht die Handschuhe zerfetzte. Oder Willi Lippens, der mir auch seine verrückte Idee vorschlug, ich sollte ihm den Ball zu werfen, und er würde ihn mir in die Hand zurückspielen. Aber am schönsten war es doch hier bei 08. Die Kameradschaft unter uns Arbeiterjungens war einfach unvergleichlich", sagt er gerührt. Und auch die anderen im Raum sind plötzlich ganz leise. Bei dem einen oder anderen schimmert sogar etwas Wehmut in den Augen.

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