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Jubiläum: Das 100-jährige Bestehen des Duisburger FV
Mettbrötchen mit Memorabilia

Ein Bild aus besseren Zeiten des Duisburger FV.
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Der Traditionsverein Duisburger FV 08 im Duisburger Stadtteil Hochfeld feiert sein 100jähriges Bestehen. Nach wie vor liegt die heimische "Grunewald-Kampfbahn" eingekeilt zwischen einer Werksbahn und der Nahverkehrstrecke von Duisburg nach Rheinhausen. Rheinhausen? Die Brücke der Solidarität? Da war doch mal was. Ein Besuch bei den 08ern ist fast so etwas wie Geschichtsunterricht in Sachen "Ruhrgebiet".

"Guter Wille und persönliches Engagement“ könnte auch das Motto der gesamten Vereinsgeschichte sein. Wer bei Duisburg FV 08 spielte, war ein Malocher und schämte sich seiner sozialen Herkunft nicht. "Endesunterzeichneter meldet sich hierdurch als aktives Mitglied zur Ballotage an und verpflichtet sich, den Satzungen respektive der Spielordnung nach Kräften Folge zu leisten." Schon in diesem Aufnahmeantrag von 1910 wurde klargestellt: Passive Mitglieder gibt es nicht. Wer sich anmeldete, musste auch spielen.

Niederrheinmeister 1962: (v.li.) Horst Saam, Manfred Frankowski, Horst Klizewski, Horst Klinkhammer, Norbert Wilms, Hermann Escher (2.Vorsitzender), Horst Klemken, Horst Lange, Hans Pawelczyk, Udo Kuhn, Friedhelm Tomaschewski, Manfred Kroke.

Und das tat man ab 1920 immer erfolgreicher. 1922 wurden die Stahlarbeiter Gaumeister des Bergisch-Märkischen Kreises und kratzten fortan mal mehr, mal weniger erfolgreich an der Vormachtstellung des als Nobelklub verschrienen Duisburger SV. 1932 unterlag man unter Leitung des Alt-Internationalen Karl Höger im Kampf um die Niederrhein-Meisterschaft erst in einem dritten Entscheidungsspiel dem Meidericher SV. Die erfolgreichste Zeit der Hochfelder brach jedoch nach dem Krieg an. Die Vorteile des Industriestandortes lagen auf der Hand. "Wir waren immer ein Arbeiterverein", so Hermann Wöhning, "und die meisten Spieler haben auf den Werken gearbeitet, auch trainingsfrei bekommen, wenn es ging. Dadurch wurden wir stark."

Als Sieger der Landesliga Gruppe 1 erreichte man 1949 sogar die legendäre Oberliga West. Aber die Zeit an der Fußball-Sonne dauerte nur eine Saison. Die Folgen des eingeführten Vertragsspielerstatuts, nach dem Spieler von nun an zwischen 180 und 320 Mark monatlich verdienen konnten, trafen die Hochfelder an ihrer schwächsten Stelle: beim Geld.

Sechzig Jahre sind seit dem vergangen und die Situation im einst pulsierenden Stadtteil hat sich drastisch verändert. Heute kickt die erste Mannschaft nur noch in der Kreisliga A, und Hochfeld ist "ein Stadtteil mit besonderem Erneuerungsbedarf", geprägt von Arbeitslosigkeit und einen hohen Ausländeranteil. Dass die Zeiten sich ändern, hat hier jeder begriffen. "Hochfeld ist heute genau das umgekehrte von dem, was wir früher hatten", blickt Hermann Wöhning zurück, der selbst vor wenigen Jahren für seinen Verein erneut in die Bresche springen musste.

Auf Seite 3: Existenzkampf in der jüngeren Vergangenheit

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