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Jubiläum: Das 100-jährige Bestehen des Duisburger FV
Mettbrötchen mit Memorabilia

Ein Bild aus besseren Zeiten des Duisburger FV.
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Der Traditionsverein Duisburger FV 08 im Duisburger Stadtteil Hochfeld feiert sein 100jähriges Bestehen. Nach wie vor liegt die heimische "Grunewald-Kampfbahn" eingekeilt zwischen einer Werksbahn und der Nahverkehrstrecke von Duisburg nach Rheinhausen. Rheinhausen? Die Brücke der Solidarität? Da war doch mal was. Ein Besuch bei den 08ern ist fast so etwas wie Geschichtsunterricht in Sachen "Ruhrgebiet".

Mettbrötchen mit Zwiebelringen, saure Gurken und Käsebrötchen, dazu ein Glas mit Mostrich. Im Hinterzimmer der Gaststätte Lippert in der Grunewaldstraße in Duisburg-Hochfeld fällt das Büffet eher bescheiden aus. Auf den mit Papiertischdecken drapierten Tischen liegen vergilbte Zeitungsausschnitte, zerflederte Ausgaben des "Kicker" und des "Fußball-Sport" und zerknickte schwarz-weiß Fotos. Ähnlich wie die vierzehn Männer, die sich an den zur Tafel arrangierten Tischen versammelt haben, sind auch die Memorabilia in die Jahre gekommen.

Im Raum schwirren die Erinnerungen an die alte Kupferhütte, Thyssen und die Esch-Werke, die Wanheimer Straße und natürlich an den Traditionsverein Duisburg 08, der für die meisten der Anwesenden damals zu einem "zweiten Zuhause" geworden war. "Damals" – das ist die Zeit Anfang der 1960er-Jahre, als eine junge Truppe Hochfelder Jungens souverän die Verbandsliga aufmischte, sich zum Niederrheinmeister kürte und mit dem Aufstieg in die 2. Liga West die zweite Glanzzeit des Vereins einläutete.

Aus den jungen Kickern sind mittlerweile ältere Herren geworden, die den Fußballplatz nur noch ab und an als Zuschauer besuchen. Erzählen können sie aber immer noch gut. "Bei einem meiner ersten Einsätze bei den Senioren spielten wir in der Grunewald-Kampfbahn gegen Fortuna Düsseldorf", erinnert sich Manfred Kroke, der als Torhüter später in den Siebzigern mit Bayer Uerdingen sogar Bundesligaluft schnupperte. "Es ging 3:3 aus, und ich hielt einen Elfmeter vom späteren Nationalspieler 'Pitter' Meyer. Abends ging es auf die Wanheimer Straße. Beim Essen bekam jeder 20 DM Prämie. Nur bei mir stoppte der alte Konrad, unser Kassierer, guckte mich an und sagte allen Ernstes: 'Nee, du kriegst nichts. Du bist noch viel zu grün hinter den Ohren!' Er ging einfach weiter, und mein Platznachbar musste später mein Essen übernehmen."

Die Anwesenden stimmen in die Erinnerungen "des Langen", wie Kroke von seinen früheren Mannschaftskollegen respektvoll gerufen wird, ein. Fast alle der 62er-Aufstiegself sind der Einladung des Vorstandes gefolgt. Das Kapitel 2. Liga West war 1962/63 allerdings schnell beendet. Durch die Gründung der Bundesliga kam es zu einer Ligenreform und aus dem Unterhaus qualifizierten sich nur die ersten sieben Mannschaften für die neue Regionalliga West.

"Diese Entscheidung des DFB, die erst mitten in der laufenden Saison amtlich wurde, hat unseren Verein um Jahre zurückgeworfen. Die zweite Liga war ein Kraftakt, der plötzlich vergeblich war. Das wir als Aufsteiger nicht unter den ersten Sieben kamen, dass war uns schon vorher klar. Die Entscheidung des DFB fiel mitten in der laufenden Saison. Hätten wir das vorher gewusst, hätten wir den Schritt gar nicht erst gewagt", denkt Hermann Wöhning, Vereinsmitglied seit 1940, über die damalige Situation nach. Seine Aussage erntet zustimmendes Schweigen, und der frühere Stürmer Horst Klinkhammer fügt hinzu: "Wir waren voller Euphorie und wollten Nicht-Absteigen. Das hätten wir auch geschafft, aber die Qualifikation nach oben war zu viel für uns."

Auf Seite 2: Das kurze Gastspiel in der Oberliga West

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