Der Kader der SpVgg Steele wurde in den letzten Wochen ordentlich verändert. Lukas Reppmann und Tobias Kemper werden den Verein in Richtung des TUSEM verlassen. Mit Aristote Tshiani, Henrik Strahlendorf, Kofi Darko Wilson und Kevin Scheike werden gleich vier Steeler aus privaten oder beruflichen Gründen kürzertreten. Scheike und Wilson werden dazu in die zweite Mannschaft wechseln. Torhüter Kai Koppers zieht es nach Gelsenkirchen zum SV Heßler 06.
Die Abgänge zwangen die Verantwortlichen zu handeln, weshalb einige neue Gesichter zur Mannschaft gestoßen sind. Mit Isa Koc kommt ein alter Bekannter von Firtinaspor Herne zurück an die alte Wirkungsstätte. Aus der U19 der SG Wattenscheid 09 kommt Außenverteidiger Nils Ölcek ins Team. Timo Nickel vom Vogelleimes SV und Marvin Lippe vom FC Kray komplettieren die Zugänge. Mit den aktuellen Planungen ist Dirk Möllensiep zufrieden: „Wir sind eigentlich durch, was den Kader angeht und haben diesmal recht früh geplant.“
Emotionale Trainings-Rückkehr
Wichtig ist für den Steeler Coach jetzt vor allem, dass sich die Mannschaft findet und die neuen Spieler gut aufgenommen werden. Dazu wird aktuell einmal in der Woche in Kleingruppen trainiert: „Wir hatten Online-Training und haben in Zweiergruppen trainiert. Uns ist wichtig, dass wir uns weiter sehen. Im Juni werden wir das auf zweimal steigern und hoffentlich Ende Juni komplett zurückkehren“, stellt der 50-Jährige klar.
Die Rückkehr auf den Platz vor einigen Wochen löste beim Trainerteam und der Mannschaft einige Emotionen aus: „Die Jungs sind uns fast um den Hals gefallen, weil sie endlich wieder was mit dem Ball machen durften auf dem Platz. Es fehlte uns einfach und mir fällt zuhause die Decke auf den Kopf.“
Trotzdem ist die Situation beim Training skurril. Die Abstände müssen eingehalten werden und auch das Kaltgetränk nach getaner Arbeit fällt weg. Trotzdem hofft Möllensiep darauf, dass in einigen Wochen wieder normal trainiert werden kann.
Professionalität soll Standard werden
Die Spielvereinigung will sich in Ruhe weiterentwickeln und in der Liga etablieren. Die gute Platzierung vor dem Abbruch soll daran nichts ändern. Möllensiep ist einer der Hauptverantwortlichen für die Entwicklung der letzten Jahre: „Wir versuchen uns besser aufzustellen, auch auf der Platzanlage. Wir wollen mehr Professionalität reinbringen. Da sind wir aber schon in einem guten Bereich und haben gute Leute positioniert.“ Die aktuelle Lage macht aber auch den Steelern zu schaffen. Einige Sponsoren sind abgesprungen oder haben ihre finanzielle Unterstützung etwas heruntergefahren.
Die schwierige Zeit soll aber bald vorbei sein und dann wird wieder Fußball gespielt. Im Hinblick auf ein Saisonziel ist SpVgg-Trainer Möllensiep vorsichtig optimistisch: „Wir haben im Trainerteam besprochen, dass wir den Fokus weiter darauf legen, uns charakterlich und menschlich weiterzuentwickeln. Sportlich gesehen wollen wir gerne einen einstelligen Tabellenplatz erreichen - das wäre eine schöne Sache.“
Autor: Benedikt Kaninski