Noch im vergangenen Februar sah es für den 1. FC Magdeburg in der 3. Liga alles andere als rosig aus. Nachdem Thomas Hoßmang nach 22 absolvierten Partien als Trainer seinen Hut nahm, übernahm Christian Titz das Amt bei dem zu dieser Zeit akut abstiegsgefährdeten Klub aus der Landeshauptstadt Sachsen-Anhalts.
Nach Niederlagen gegen Türkgücü München (1:2), den SC Verl (0:4) und den SV Wehen Wiesbaden (0:1) sah zunächst alles danach aus, als könne auch der neue Teamchef die Talfahrt des FCM nicht stoppen. Mit 21 Punkten rangierte Magdeburg nach dem 25. Spieltag auf dem vorletzten Tabellenplatz.
Falls es zu diesem Zeitpunkt bereits die ersten Kritiker gegeben haben sollte, die dem Ex-Coach von Rot-Weiss Essen die Fähigkeit zum Klassenerhalt hätten absprechen können, werden sich diese aus aktuellem Anlass deutlich revidieren müssen. Denn neun Spieltage später hat sich die Titz-Elf stattlich rehabilitiert und mit dem VfB Lübeck gerade einen von bereits vielen direkten Konkurrenten im Kampf gegen den Abstieg mit 1:0 bezwungen. Neun Spiele sind Titz, [article=489084]dessen Aufenthalt an der Hafenstraße[/article] bei Rot-Weiss Essen im vergangenen Jahr nach nur einer Saison endete, und seine Mannschaft mittlerweile ungeschlagen, insgesamt holte der Klub 23 von 27 möglichen Punkten.
Grundstein liegt in der defensiven Stabilität
Wie Titz es geschafft hat, einen derartig kriselnden Verein wieder auf Kurs zu bringen, fällt bei der Betrachtung aller Magdeburger Ergebnisse sofort auf. Bis zur Titz-Verpflichtung hatten die Ostdeutschen bereits 30 Gegentore kassiert, was zu diesem Zeitpunkt deutlich zu viel war.
In der Amtszeit des ehemaligen Coaches des Hamburger SV sind bislang nur elf weitere Treffer im Gehäuse des FCM gelandet. Die defensive Stabilität ebnete somit den Weg für wichtige Erfolge gegen die Zweitvertretung des FC Bayern München (2:0), den 1. FC Kaiserslautern (1:0) und nun auch gegen den VfB. All diese Teams hat Magdeburg tabellarisch mittlerweile hinter sich gelassen, weil zudem auch Siege gegen echte Top-Teams wie Tabellenführer Hansa Rostock und den 1. FC Ingolstadt (beide 2:0) möglich waren.
Zudem zeigt sich der Titz-Klub im Angriff unglaublich effizient und nutzt viele seiner Gelegenheiten. Der Trainer kann hierbei offensiv auf Baris Atik und Raphael Obermair vertrauen, die mit elf und zehn Scorerpunkten stark am Magdeburger Aufschwung beteiligt sind.
In zwei Wochen treffen Titz und Co. auf den MSV Duisburg, welcher derweil auch noch nicht gänzlich gesichert ist. Der FCM wiederum kann mit 44 Punkten und Tabellenplatz 10 nun beinahe eher den Blick nach vorn richten. Rein rechnerisch ist jedoch auch Titz mit seinem Team noch nicht komplett durch.