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2. Liga
Große Analyse: Das Restprogramm im Kampf um den Aufstieg

Foto: Bildrechte: firo. Collage: Tim Rother.

Wer steigt am Saisonende in die Bundesliga auf? In der Verlosung sind der VfL Bochum, der Hamburger SV, Greuther Fürth, Holstein Kiel, der Karlsruher SC und Fortuna Düsseldorf. Die Analyse zum Kampf um den Aufstieg.

VfL Bochum

Tabellenplatz: 1 Restprogramm: Kiel (H), Paderborn (A), Hannover (H), Heidenheim (A), Darmstadt (A), Regensburg (H), Nürnberg (A), Sandhausen (A) Spiele gegen Top-6-Teams: 1 Punkte in der Hinrunde gegen die Gegner aus dem Restprogramm: 16

Darum kann der Aufstieg gelingen: Der VfL Bochum grüßt acht Spieltage vor dem Saisonende von der Tabellenspitze der 2. Liga. Hauptgrund ist die Beständigkeit der Blau-Weißen. Im Laufe der Spielzeit 2020/21 hat das Team von der Castroper Straße in der Liga nie zweimal hintereinander verloren. Noch besser: Nach jedem Rückschlag folgte immer ein Sieg im nächsten Spiel. Eine brutale Qualität, mit der am Ende das große Ziel von der langersehnten Rückkehr in die Bundesliga erreicht werden kann.

Spieler im Blickpunkt: Robert Zulj. Der Stürmer ist hinter Hamburgs Simon Terodde (20 Tore, vier Assists) der Top-Scorer der Liga. Mit zwölf Toren und elf Vorlagen zählt er aktuell zu den wichtigsten Spielern beim VfL. Seine Statistik steht sinnbildlich für die Bochumer Konstanz in diesem Jahr: Zulj kam bislang in 24 Zweitligaspielen zum Einsatz. In 19 von 24 Partien war der Österreicher mindestens immer an einem Tor direkt beteiligt.

Hamburger SV

Tabellenplatz: 2 Restprogramm: Hannover (A), Darmstadt (H), Sandhausen (A), Karlsruhe (H), Regensburg (A), Nürnberg (H), Osnabrück (A), Braunschweig (H) Spiele gegen Top-6-Teams: 1 Punkte in der Hinrunde gegen die Gegner aus dem Restprogramm: 19

Darum kann der Aufstieg gelingen: Im dritten Anlauf will der Hamburger SV es endlich schaffen, in Deutschlands Beletage zurückzukehren. Die Ausgangslage der Hanseaten könnte nach 26 Spieltagen kaum besser sein: Das Team von Cheftrainer Daniel Thioune steht aktuell auf einem direkten Aufstiegsplatz. In den vergangenen zwei Spielzeiten knickte der HSV im Saisonfinale ein. Unter Thioune wirken die Rothosen allerdings gefestigt wie lange nicht mehr.

Spieler im Blickpunkt: Simon Terodde. Der Stürmer-Routinier weiß, wie Aufstiege funktionieren. Den VfB Stuttgart (2016/17) sowie den 1.FC Köln (2018/19) ballerte der 33-Jährige bereits zurück ins Oberhaus. Nun soll er den HSV wieder auf die große deutsche Fußballbühne hieven – er ist auf einem guten Weg: Terodde ist mit 20 Toren und vier Assists der Top-Scorer der 2. Liga. Gegen die Gegner aus dem Restprogramm traf er in der Hinrunde insgesamt achtmal.

Greuther Fürth

Tabellenplatz: 3 Restprogramm: Heidenheim (A), Sandhausen (H), Darmstadt (A), Braunschweig (H), St. Pauli (A), Karlsruhe (H), Paderborn (A), Düsseldorf (H) Spiele gegen Top-6-Teams: 2 Punkte in der Hinrunde gegen die Gegner aus dem Restprogramm: 11

Darum kann der Aufstieg gelingen: Bei der SpVgg Greuther Fürth stimmt in diesem Jahr einfach die Mischung. Rachid Azzouzi, Geschäftsführer Sport, hat es geschafft, einen Kader zu komponieren, der das Anforderungsprofil der 2. Bundesliga erfüllt. Heißt unter anderem: Die Kleeblätter kommen über die Laufbereitschaft. Das zeigt auch die Statistik: Kein Team spulte in der Saison 2020/21 so viele Kilometer (3048.9) ab wie das von Cheftrainer Stefan Leitl. Hinzu kommt die individuelle Qualität und spielerische Klasse in der Offensive von Akteuren wie Havard Nielsen, Branimir Hrgota und Julian Green.

Spieler im Blickpunkt: David Raum. Der 22-Jährige ist aktuell wohl der beste Außenverteidiger der 2. Bundesliga. Der gebürtige Nürnberger hat eine gute Grundschnelligkeit, ein solides Zweikampfverhalten und schlägt enorm präzise Flanken. Mit 13 Assists ist er aktuell der beste Vorlagengeber der Liga. Zudem flankt kein anderer Spieler so häufig aus dem Spiel heraus (133-mal) wie Raum.

Holstein Kiel

Tabellenplatz: 4 Restprogramm: Bochum (A), Heidenheim (A), Regensburg (H), Hannover (H), Nürnberg (A), Sandhausen (H), Osnabrück (A), St. Pauli (H), Karlsruhe (A), Darmstadt (A) Spiele gegen Top-6-Teams: 2 Punkte in der Hinrunde gegen die Gegner aus dem Restprogramm: 18

Darum kann der Aufstieg gelingen: Das Prunkstück der Störche ist zweifelsohne die Defensive. Mit nur 22 Gegentoren in 24 Spielen – Kiel hat noch zwei Nachholspiele – stellt das Team von Coach Ole Werner aktuell die beste Abwehr der Liga. Offensiv reicht den Nordlichtern dann oft schon eine einzige Chance, um ein Spiel für sich zu entscheiden.

Spieler im Blickpunkt: Jae-sung Lee. Der südkoreanische Offensivmann machte in der laufenden Zweitligasaison mit neun Torbeteiligungen (fünf Treffer, vier Assists) auf sich aufmerksam. Lee bringt eine tolle Grunddynamik mit, ist äußerst beweglich und verfügt über einen guten Abschluss. Er kann im Saisonendspurt noch sehr wichtig werden für Holstein Kiel.

Karlsruher SC

Tabellenplatz: 5 Restprogramm: Osnabrück (H), Düsseldorf (A), Aue (H), Hamburg (A), Würzburg (H), Fürth (A), Kiel (H), Heidenheim (A) Spiele gegen Top-6-Teams: 4 Punkte in der Hinrunde gegen die Gegner aus dem Restprogramm: 13

Darum kann der Aufstieg gelingen: Acht Spieltage vor dem Saisonende beträgt der Rückstand auf einen direkten Aufstiegsplatz für den Karlsruher SC sieben Punkte. Heißt: Die Konkurrenz muss patzen und es braucht Siege, um nochmal entscheidend oben mitmischen zu wollen. Doch die Badener bestechen in diesem Jahr nicht nur mit Mentalität, sondern auch mit Offensivdrang: Kein Team schoss in der laufenden Saison so oft aufs Tor (367-mal) und produzierte so viele Flanken aus dem Spiel (388) wie der KSC.

Spieler im Blickpunkt: Philipp Hofmann. Der ehemalige Schalker spielt bislang eine herausragende Saison und zählt zu den Schlüsselfiguren im Karlsruher Kader. Mit zehn Toren sowie sechs Assists zählt er zu den Top-Scorern der 2. Bundesliga.

Fortuna Düsseldorf

Tabellenplatz: 6 Restprogramm: Darmstadt (A), Karlsruhe (H), Osnabrück (A), St. Pauli (H), Paderborn (A), Braunschweig (H), Aue (H), Fürth (A) Spiele gegen Top-6-Teams: 1 Punkte in der Hinrunde gegen die Gegner aus dem Restprogramm: 20

Darum kann der Aufstieg gelingen: Mit der Niederlage gegen den VfL Bochum am vergangenen Montag ist der direkte Wiederaufstieg für Fortuna Düsseldorf in weite Ferne gerückt – der Rückstand auf den Tabellenzweiten Hamburg beträgt nun satte neun Zähler. Mut machen dürfte den Düsseldorfern indes die Punkte-Ausbeute gegen die Gegner aus dem Restprogramm. Denn nach dem Hinrunden-Debakel gegen Bochum (damals 0:5) schafften die Flingeraner den Turnaround. Aus den letzten acht Spielen bis zum Hinrunden-Schluss holte die Elf von Trainer Uwe Rösler 20 von möglichen 24 Punkten. Eben jene acht Gegner hat die Fortuna nun noch vor der Brust, ehe die Saison zu Ende geht.

Spieler im Blickpunkt: Kristoffer Peterson. Der Schwede wechselte im vergangenen Oktober von Swansea City nach Düsseldorf und brauchte etwas Zeit, um sich vollends zu akklimatisieren – auch, weil ihm zuvor einfach die Spielpraxis fehlte. Inzwischen steht der Außenstürmer bei 19 Zweitliga-Einsätzen. Seine Formkurve zeigt von den Leistungen nach oben, wenngleich er seit drei Spielen auf seine neunte Torbeteiligung wartet. Wenn bei ihm allerdings der Knoten platzt, könnte sich das im Saisonendspurt auch entscheidend auf die Ergebnisse der Fortuna auswirken.

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