Nach langjähriger Westfalenligazugehörigkeit schaffte die SpVgg Vreden letzte Saison den Aufstieg in die Oberliga. Engin Yavuzaslan wurde als neuer Übungsleiter vorgestellt und sollte den Klassenerhalten schaffen. Bis dato wird er dieser Anforderung mehr als gerecht. 14 Punkte nach neun Spielen lassen seine Truppe momentan im gesicherten Mittelfeld verweilen. Trotzdem mahnt er zur Vorsicht. „Wenn es tatsächlich weitergehen sollte, haben wir noch eine Mammutaufgabe vor uns.“ Das Polster von sieben Punkten scheint den Coach nicht in Sicherheit zu wiegen. „Wir müssen noch einige Punkte sammeln, das ist klar. Es war auch nicht alles rosig, wir haben einige Gegentore hinnehmen müssen“, erklärt der 39-jährige im Gespräch mit RevierSport.
Neben den vielen Gegentreffern stehen allerdings auch jede Menge eigene Tore zu Buche. 19 Mal traf seine Mannschaft ins schwarze, drei Mal mehr als der Spitzenreiter aus Gütersloh. Die Entwicklung macht Yavuzaslan stolz. „Wir haben sehr akribisch gearbeitet, meine junge Truppe setzt die Vorgaben super um. Wir legen eine Gier an den Tag, die den Gegnern Probleme bereitet.“ In der Tat wusste die SpVgg Vreden mit ihrer frischen Spielweise den einen oder anderen Gegner zu überraschen. „Aufwand und Mut wird im Leben sowie auch im Fußball immer belohnt“, freut sich Yavuzaslan weiter.
Freuen darf er sich auch über eine neues Arbeitspapier, das er bereits für die nächste Spielzeit unterschrieben hat. Nach dem Klassenerhalt soll sich die SpVgg Schritt für Schritt in der Oberliga etablieren, was der Trainer durchaus für möglich hält. „Wenn die Truppe die Klasse hält, bin ich überzeugt davon, dass wir uns auch in der Oberliga neue Ziele stecken können. Meine Jungs haben das Zeug dazu, langfristig eine ordentliche Rolle in dieser Liga zu spielen. Sonst hätte ich keinen neuen Vertrag unterschrieben.“
Top-Stürmer Ostenkötter bleibt in Vreden
Um langfristigen Erfolg gewährleisten zu können, braucht es auch Kontinuität im Kader. Diese ist zumindest im Hinblick auf die nächste Saison gegeben. Einzig Stürmer Jari Hellegers und Spielmacher Niklas Hilgemann werden Vreden in der kommenden Spielzeit nicht mehr zur Verfügung stehen. Der Rest des Kaders, eingeschlossen Nicolas Ostenkötter, der beste Torjäger der Oberliga Westfalen, wird auch im nächsten Jahr für die SpVgg auflaufen. Ob von anderen Vereinen was dazu kommt steht noch in den Sternen. Was Transfers betrifft, betreibt der Verein seit Jahren eine eigene sowie seltene Strategie. Yavuzaslan kann sich damit jedoch anfreunden. „Die Uhren in Vreden ticken ein wenig anders. Jeder Neuzugang sollte Vredener DNA in sich tragen. Das ist unsere Marschroute, die ich absolut respektiere.“
Ziel ist es, dass sich Spieler zu 100% mit dem Verein identifizieren sollen, was die Suche natürlich enorm einschränkt. „Wir wollen mit Jungs aus dem Umfeld arbeiten, so entsteht ein Gemeinschaftsgefühl. Spieler, die sich ihr nur Portemonnaie füllen wollen, brauchen wir hier nicht“, betont der Coach der Münsterländer.
Autor: Lukas Block