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FC Schalke 04
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18:30 |
1. FC Kaiserslautern
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Dennis Ruess, die Saison wurde erneut unterbrochen. Wie lautet Ihr Fazit für die Hinrunde? Grundsätzlich hätten wir gerne zwei, drei Punkte mehr, was durchaus möglich war. Alles in allem war mir das aber klar. Wir sind nach der langen Pause nicht in den Rhythmus gekommen. Wir hatten zwei Spiele, dann ist Hilden ausgefallen, dann hatten wir eine englische Woche und das Derby gegen Baumberg und danach unsere persönliche Corona-Pause. Mit den Nachholspielen kannst du weiter oben oder unten sein, aber die Tabelle ist so verzerrt, dass ich da gar nicht draufgucke. Womit wir aber nicht zufrieden sind, ist, dass wir uns mit den vielen Platzverweisen durch Unzulänglichkeiten und Unkonzentriertheiten selbst geschwächt haben. Als Schulnote würde ich ein „Befriedigend“ geben. Wir gucken, dass wir diese außergewöhnliche Runde solide zu Ende bringen. Wir haben auch andere Themen wie den Neubau - das bedeutete für uns auch Einschränkungen -, das wird einige riesige Aufgabe werden bis in den Juni.
Was wünschen Sie sich für das Fußballjahr 2021? Das hängt natürlich zusammen mit dem gesellschaftlichen Thema. Je eher wir wieder ein normales gesellschaftliches Leben angesteuert bekommen, desto eher bekommen wir den Amateursport zurück, wie wir ihn kennen. Damit meine ich auch eine adäquate Ligengröße und auch wirklich zu sagen, dass du den Sport wieder mit einer engen mannschaftlichen Geschlossenheit nachgehen kannst. Jetzt müssen wir richtigerweise auf vieles achten. In erster Linie geht es um die Gesellschaft, dort wieder einen vernünftigen und normalen Ablauf und ein vernünftiges und normales Miteinander zurückzubekommen. Also auch wieder Diskussionen außerhalb von Schwarz oder Weiß, sondern auch viele Grautöne. Man muss nicht sagen, dass jemand mit anderer Meinung ein Feind ist.
Wie soll die Saison beendet werden? Ich finde, die Frage ist bereits erklärt. Wenn ich richtig informiert bin, gibt es da klare Regularien. Sollte die Saison nicht zu schaffen sein und keine 50 Prozent der Spiele gespielt, wird die Saison annulliert. Ansonsten gibt es eine Wertungsgrundlage. Punkt. In unserem Fall gibt es noch 35 Spiele. Das ist die Zahl einer gesamten Saison. Wenn wer sagt, dass das zu schaffen ist - das Konstrukt würde ich gerne mal sehen. Ich sehe zumindest die Option, die Hinrunde zu Ende zu spielen. Plus die Pokalspiele ist das eine normale Rückrunde. Alles andere war in der Abstimmung und wurde abgelehnt. Ich weiß nicht, warum man da eine Diskussion aufmacht. Ansonsten haben viele im Frühjahr mit dem Finger auf Bayern gezeigt mit ihrer Idee einer Saison 19/21 und gefragt, was das soll. Das hab eich auch erst gedacht, aber es scheint die richtige Entscheidung gewesen zu sein.
Wie erleben Sie diese unfreiwillige lange Fußballpause? Es hieß ja anfangs, dass es im Dezember weitergehen sollte, da haben wir den Jungs Individualpläne mitgegeben. Den ganzen November durch und in der ersten Dezemberwoche jede Woche vier Einheiten, davon zwei im Bereich der Grundlagen-Ausdauer im persönlichen Tempobereich und zwei Intervall-Einheiten. Die waren kernig, aber die Jungs haben top mitgezogen, auch wenn sie über den Trainer geflucht haben. Nach der ersten Dezemberwoche haben die Jungs bis Weihnachten freibekommen. Seit dem 27. Dezember bekommen sie wieder eine Einheitsstruktur bis Ende des Lockdowns am 10. Januar. Sollte der verlängert werden, werden wir die Pläne anpassen.
Glauben Sie, dass nach der Pause die Begeisterung für den Fußball noch überall vorhanden ist. Oder schadet die Krise dem Fußball allgemein? Ich glaube, dass es einen Teil gibt, dem der Fußball fehlt und der Bock hat, endlich wieder vor den Ball zu treten. Die sind direkt mit Feuer und Flamme dabei. Man muss da aber auch aufpassen, dass du erst langsam wieder anfährst, ansonsten gibt es direkt wieder Verletzungen. Ich könnte mir aber auch vorstellen, dass im Bereich der Kreisligen und bei den Kids im Breitensport, also der Basis des Amateursports, viel verloren geht. Wir sprechen über die Generation iPad, die nun sagen, dass ihnen nichts fehlt. Ich hoffe nicht, dass es so kommt. Inwieweit sich zuschauertechnisch etwas ändert, ist schwer zu beurteilen, weil es generell eine Übersäuerung im Fußball gibt. Von Mitte November bis Weihnachten konnte man jeden Tag Fußball gucken. Das ist irgendwann zu viel. Insgesamt glaube ich, dass es nicht zielführend ist, immer nur zu granteln, dass alles schwerer geworden ist. Jetzt muss man die Ärmel hochkrempeln, wie in allen anderen Teilen der Gesellschaft auch. Es geht darum, auf diversen Ebenen Lösungen zu suchen, zu kreieren und am Ende auch zu finden. Man muss bereit sein, die Situation anzunehmen.
