Ausgangslage: Im Spiel eins nach der Entlassung von Lucien Favre setzte sich Borussia Dortmund vergangenen Spieltag dank einer Kampfleistung mit 2:1 beim SV Werder Bremen durch. Es war der erste Dreier für Interimstrainer Edin Terzic und der erste Dreier für den BVB seit drei Spielen. Der Rückstand auf die Tabellenspitze betrug somit vor der Partie gegen Union Berlin sechs Zähler, der Vorsprung auf den Gegner vier.
Personal Terzic veränderte seine Mannschaft im Vergleich zum Werder-Spiel auf zwei Positionen. Emre Can und Thomas Meunier rückten in die erste Elf, Jude Bellingham und Mateu Morey nahmen zunächst auf der Bank Platz. Dort saß auch Thomas Delaney, der seine Rückenprobleme rechtzeitig auskurieren konnte.
BVB mit schlafmützigem Auftakt Das Spiel war keine 90 Sekunden alt, da gab es den ersten Schreckmoment für den BVB. Union-Kapitän Christopher Trimmel hebelte mit einem langen Ball die komplette Gästedefensive aus. Taiwo Awoniyi stürmte auf Roman Bürki, doch der zurückgeeilte Mats Hummels verhinderte Schlimmeres. Der Linienrichter hatte zwar die Fahne gehoben, die Entscheidung wäre bei einem Treffer jedoch wahrscheinlich durch den VAR revidiert worden.
Analyse
Der BVB wirkte in der Folge verunsichert, hätte aber dennoch beinahe die Führung erzielt. Nach einer geglückten Pressing-Aktion der Gäste, behauptete Youssoufa Moukoko den Ball. Der 16-Jährige behielt die Ruhe und legte aus 20 Metern quer auf Jadon Sancho, der im Strafraum Torhüter Andreas Luthe anschoss (10.). Wenige Minuten später gab es eine ähnliche Szene auf der anderen Seite. Thomas Meunier vertändelte den Ball, wieder landete die Kugel bei Awoniyi, der im Eins gegen Eins an Bürki scheiterte.
Die Fehler häuften sich. Die Hausherren wurden präsenter, setzten den schlampigen BVB immer wieder unter Druck und erzwangen viele Ballverluste. Das setzte sich bis zur Pause fort. Manuel Akanji verursachte gleich mehrere Halbchancen, Dortmund setzte derweil kaum Akzente, kam einzig nach einer Ecke in Tornähe (32.). Bis zur letzten Aktion der Halbzeit, als Moukoko sich hervorragend freilief und mit einem blitzschnellen Abschluss den Pfosten traf.
Die Ungenauigkeiten beim BVB setzten sich in Halbzeit zwei fort und erreichten sogar die Defensive. Nach einem Eckball von Trimmel verlängerte Grischa Prömel auf Awoniyi, der einköpfte (57.). Giovanni Reyna, der ihm zugeteilt war, sah nicht gut aus. Die Dortmunder wachten durch das Gegentor auf und erzwangen prompt den Ausgleich.
Moukoko lässt mit Rekord den Knoten platzen
Es war soweit! Moukoko erzielte seinen ersten Profi-Treffer, und was für einen! Nach Zuspiel von Raphael Guerreiro stieß der 16-Jährige in den Strafraum und knallte das Leder unhaltbar mit Links in die Maschen (60.). Mit 16 Jahren und 28 Tagen ist Moukoko somit der jüngste Torschütze der Bundesliga-Geschichte.
Man hatte das Gefühl, dass der Treffer des Top-Talents einen Knoten platzen ließ. Moukoko wurden immer gefährlicher, suchte immer wieder den Abschluss und beflügelte den BVB.
Spielverderber
Es folgte das 2:1, allerdings für Union Berlin. Marvin Friedrich gab in Mitten der Moukoko-Euphorie den Spielverderber. Nach einem erneuten Eckball setzte sich der Innenverteidiger in der Luft durch und köpfte den Ball präzise ins Eck. Der BVB drückte auf den Ausgleich, allerdings ohne richtig gefährlich zu werden. Die Köpernicker hielten mit aller Macht dagegen und brachten den Sieg so über die Zeit.
Ausblick Borussia Dortmund enttäuscht gegen ein stark aufgelegtes Union Berlin. Zum Abschluss des Pflichtspieljahres geht es für den BVB am Dienstag im DFB-Pokal noch zu Eintracht Braunschweig (20 Uhr).
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