Ausgangslage: KFC-Trainer Stefan Krämer wertete das torlose Remis beim TSV 1860 München durchaus als Erfolg. Die Defensive der Krefelder war am Samstag enorm stabil. Vorne fehlte es an Kreativität. „Wir müssen einen guten Mittelweg finden“, sagte Krämer unter der Woche und forderte viel Geduld von seinem Team. Dass der 53-Jährige durchtauschen würde, kündigte er bereits an. Für Jan Kirchhoff (Pause nach Verletzungscomeback), Hans Anapak und Muhammed Kiprit rotierte Krämer Edvinas Girdvainis, Peter van Ooijen und Adriano Grimaldi in die erste Elf. Gegner Halle spielte zuletzt dreimal Remis und stand vor dem Spiel auf Rang 14. Gündüz kehrt zurück: Am Anfang der vergangenen Saison gehörte Selim Gündüz als vielversprechender Neuzugang fast immer zur Startformation von Heiko Vogel. Nach dessen Entlassung Ende September 2019 saß der Ex-Bochumer fast nur noch auf der Tribüne. Am Ende eines enttäuschenden Jahres ging es für den 26-Jährigen im Sommer zum HFC. Am Dienstagabend spielte der Flügelflitzer dort erstmals von Beginn an und wurde prompt zu einem Aktivposten. Seine Auswechslung nach der ersten Halbzeit kam etwas überraschend.
Analyse: Die Hausherren taten sich schwer, den kompakten Abwehrblock der Hallenser zu durchbrechen. Grimaldis Schuss aus der Drehung (25.), den Sven Müller stark parierte, war die einzige nennenswerte Offensivaktion der Krefelder im ersten Durchgang. Die Gäste waren zwar bemühter. Die richtig klaren Torchancen konnte aber auch die Mannschaft von Florian Schnorrenberg nicht erzwingen. Terrence Boyd und Janek Sternberg verfehlten den Kasten von Hidde Jurjus nur knapp. Sichtliche Probleme bereitete der Rasen, der sich im Vergleich zum letzten KFC-Heimspiel noch einmal stark verschlechterte und sich aufgrund der Doppelbelastung in einem katastrophalen Zustand befand. Trotz einiger geflickter Stellen rutschten viele Spieler immer wieder aus.
In der ersten Viertelstunde nach Wiederanpfiff wirkte Uerdingen zielstrebiger. Während dieser Phase und mehr oder weniger aus dem Nichts schlug der HFC nach einem Konter eiskalt zu. Michael Eberwein senste den Ball aus spitzem Winkel ins obere linke Eck (58.). Der Treffer zeigte kaum Wirkung, die Gastgeber drängten sofort auf den Ausgleich. Fast unerklärlich wie Dave Gnaases Kopfball aus wenigen Metern nicht einschlagen konnte (71.). Krämer versuchte alles, brachte neben Topscorer Kiprit auch Gustav Marcussen und Mike Feigenspan. Letztlich ohne Erfolg.
Ausblick: Der KFC Uerdingen konnte seine gute Form nicht bestätigen und hängt nach der fünften Saisonpleite weiter im Tabellenmittelfeld fest. Schon in drei Tagen bestreiten die Krefelder ihr nächstes Spiel in Düsseldorf. Dann ist der SC Verl zu Gast in der Merkur Spiel-Arena.