Der VfB Frohnhausen ist mit deutlichen Anlaufschwierigkeiten in die Saison gestartet. Das Team von Trainer Issam Said steht im Moment auf Platz fünf der Landesliga Niederrhein Staffel 3, dennoch war der 43-Jährige zu Beginn sehr unzufrieden: „Wir mussten eigentlich von neu anfangen, von Fitness bis zu Koordination. Auch mit der Integration der neuen Spieler hat alles sehr viel Zeit gebraucht, wir mussten taktisch alles neu einspielen.“ Auch die Vorbereitung verlief für Said nicht sehr positiv, „deshalb war die Stimmung in der Mannschaft auch nicht sehr gut“.
Bereits am zweiten Spieltag kam es dann ganz bitter für die Essener, als sie beim VfB Speldorf mit 0:7 unter die Räder gekommen sind. „Da haben wir einen rabenschwarzen Tag erwischt, hatten auch viele Verletzte und nur 13 Mann an dem Tag.“ Bei der Pleite fehlte es Saids Mannschaft an Kampfgeist, wobei dieses Spiel für ihn als Wachrüttler für den weiteren Saisonverlauf galt: „Von da an hat die Mannschaft anders gearbeitet und anders gewirkt. Das war für uns ein wichtiges Spiel, um zu sehen: So geht es nicht weiter. Danach hat sich die Einstellung bei uns geändert.“
Was folgte, waren 12 Punkte aus sechs Spielen, wovon die letzten beiden Spiele vor der Corona-Pause gegen SpVgg Steele und ESC Rellinghausen jeweils 2:1 gewonnen wurden. „Die Spiele waren allesamt wirklich nicht verkehrt, aber man hat auch gesehen, dass die Reife und Fitness noch nicht da waren. Zudem haben wir sehr viele Verletzungen auch zu beklagen“, sagt Said.
"Ein Fußballer gehört nicht in den Wald, sondern auf den Platz"
Nachdem die Essener aufgrund der jüngsten Siege gerade im Aufwind waren, macht die Saisonpause der Euphorie nun einen Strich durch die Rechnung. Sehr zum Unmut des Trainers: „Das Problem ist, dass du gerade auf Betriebstemperatur hochgekommen bist, dann aber wieder auf Null herunterfährst.“ Said will seine Spieler nun mit viel Lauftraining fit halten, „aber ein Fußballer gehört nicht in den Wald, sondern auf den Platz“.
Der Frohnhausen-Trainer denkt nicht, dass die Saison im Dezember noch weitergeführt wird. Bei so einer langen Saisonpause befürchtet er nun, dass dadurch die Stimmung im Team kippen könnte: „Das wäre eine lange Zeit, um die Mannschaft bei Laune zu halten. Es fehlt einfach der Ball am Fuß, ich kenne auch meine Jungs, die sind sehr launisch. Das ist für uns alle einfach sehr unbefriedigend im Moment.“
Der ursprüngliche Saisonplan des Frohnhausen-Trainers sah vor, oben in der Liga mitzuspielen. Nun steht die Truppe auf Platz fünf mit einem Spiel mehr als die Verfolger. „Wir wollten unter den ersten zwei, drei mitspielen. Das hat sich aber leider nicht so bewahrheitet. Die Mannschaft ist auch noch sehr jung“, sagt Said. „Wenn wir es am Ende schaffen, unter die ersten fünf zu kommen, haben wir eine gute Saison gespielt.“
Autor: Kai Fedrau