Die Rückkehr in die Regionalliga West und die Vorbereitung auf den Saisonstart gegen Fortuna Düsseldorf II haben sich die Verantwortlichen und Spieler des SV Straelen anders vorgestellt. Die Vorbereitung auf den Kampf um die ersten Ligapunkte seit fast einem halben Jahr wurde durch eine [article=496063]Razzia des Hauptzollamtes Duisburg am Donnerstagmorgen[/article] gewaltig gestört. Auch die Firma des Straelener Mäzens Hermann Tecklenburg wurde vom Zoll durchsucht.
"Das Hauptzollamt Duisburg führte im Auftrag der Staatsanwaltschaft Kleve strafprozessuale Maßnahmen (Durchsuchungen) bei einem Sportverein im Kreis Kleve durch. Weitere Angaben können derzeit auf Grund der andauernden Ermittlungen nicht gemacht werden", sagte Johannes Hoppmann, Oberstaatsanwalt der Staatsanwaltschaft Kleve, am Donnerstag gegenüber RevierSport.
RevierSport erfuhr nun, weshalb die Behörden möglicherweise ermitteln. Einer, der den Verein gut kennt, vermutet, dass es um Lohnsteuer-Hinterziehung, Sozialversicherungsbetrug, Schwarzgeld-Zahlungen und Schein-Anstellungen, um Arbeits-Visa für Spieler zu bekommen, gehen soll. Und: Hierbei soll es sich um Vorfälle handeln, die bis zum März 2015 zurückliegen.
Bei den Durchsuchungen des Zolls am Donnerstag bei Spielern und Mitarbeitern des Klubs sollten Beweise gesichert werden. Hierbei wurden die Privat-Wohnungen einiger Personen aus dem Umfeld des SV Straelen durchsucht und Beweismaterial wie Handys, Laptops, Tablets und PCs beschlagnahmt.
Regionalliga-Auftakt soll stattfinden
RevierSport versuchte, wie schon am Donnerstag, auch am Freitag Straelen-Boss Tecklenburg zu erreichen - vergeblich. Sein Mobilfunktelefon war erneut ausgeschaltet.
Am Donnerstagabend war in einigen Presseberichten zu entnehmen, dass der Ligaauftakt gegen Düsseldorfs U23 verschoben werden könnte, doch dem ist nicht so. "Warum sollte das Spiel nicht stattfinden?", sagt Straelens Manager Stephan Houben auf RevierSport-Nachfrage. "Wir haben keine Info aus Straelen erhalten. Deshalb gehen wir davon aus, dass das Spiel wie geplant über die Bühne gehen wird", erklärt Nico Michaty, Trainer der Düsseldorfer Reserve.
Bleibt abzuwarten, wie die Straelener Spieler die Unruhen rund um den Klub wegstecken. Äußern wollen sich die Akteure zur Zeit nicht.