Gerade einmal 0,48 Punkte pro Spiel standen bei den Niederwenigern in der Corona-Abschlusstabelle auf dem Konto. Mit 61 Gegentoren in 23 Spielen stellten die Sportfreunde die schwächste Defensive der Liga. Dennoch darf das Team auch in der Saison 2020/21 in der Oberliga Niederrhein an den Start gehen. „Durch Corona haben wir eine zweite Chance bekommen. Sonst wären wir zurecht abgestiegen“, erklärt der neue Chefcoach Marcel Kraushaar, der die letzten drei Jahre bereits als Co-Trainer in Niederwenigern aktiv war.
Die bisherigen Testspiele machen Hoffnung auf Besserung. Fünf Mal standen die Sportfreunde bereits auf dem Platz. In allen fünf Partien waren sie siegreich. Zuletzt konnte ein ersatzgeschwächter SC Westfalia Herne mit 8:3 geschlagen werden. „Die Ergebnisse bringen sicherlich Selbstvertrauen, aber in erster Linie wollen wir in den Tests den Stand der Fitness sehen. Dort sind wir schon sehr weit“, lobt Kraushaar. Dennoch mahnt er an, dass sich sein Team von den Siegen nichts kaufen könne. „Im Endeffekt zählt nur die Saison.“
Der neue Cheftrainer Kraushaar wolle dort ansetzen, wo das Team vor dem Abbruch aufgehört hat. „In den letzten Spielen vor der Pause wurden die Ergebnisse schon besser. Jetzt wollen wir vor allem die Defensive stabilisieren.“
Dafür setzen die Sportfreunde fast vollständig auf den Kader der letzten Saison. Mit den beiden Torhütern Leon Ossmann (Ziel ubekannt) und Sebastian Behler (TuS Essen-West) gibt es lediglich zwei Abgänge im Team. Diese werden positionsgetreu von Julian Geitz (A-Jugend Rot-Weiss Essen) und Dario Roberto (FSV Duisburg) ersetzt. Dazu kommt Verstärkung aus der eigenen A-Jugend.
Kraushaar freut sich auf „ganz hartes Los“
In der Liga ändere sich für Niedwerwenigern nicht viel. „Durch den Wegfall von Straelen ist die Gruppe vielleicht etwas ausgeglichener. Wir haben schon im letzten Jahr gesehen, dass diese Liga ein ganz hartes Los ist, freuen uns aber auf die Aufgabe,“ erklärt Kraushaar. In der Favoritenrolle seien für ihn der 1.FC Monheim, die SSVg Velbert und der 1.FC Bocholt, auf den das Team gleich am ersten Spieltag trifft. „Das erste Spiel ist immer interessant, weil keiner weiß, wo er steht. Wir haben auf jeden Fall nichts zu verlieren.“
Das Ziel formuliert der Coach defensiv. „Wir wollen erst mal überhaupt Punkte sammeln und uns besser präsentieren.“ So soll am Ende die Klasse gehalten werden. Diese Aufgabe wird Kraushaar wohl zunächst ohne Florian Machtemes bewältigen müssen. „Er hat sich im Test gegen Herne am Knie verletzt. Wir müssen jetzt abwarten, wie die Ergebnisse sind. Noch wissen wir nichts Genaueres.“
Autor: Dennis Zaremba