Nach nur einem Jahr trennen sich die Wege von David Bors und Alemannia Aachen schon wieder. Den Angreifer zieht es eine Klasse tiefer in die Mittelrheinliga zum ambitionierten 1. FC Düren. Der Wechsel geht aber nicht ganz geräuschlos vonstatten: Der 25-Jährige ist vom Verhalten seines Ex-Arbeitgebers enttäuscht und will mit Gerüchten der vergangenen Tage aufräumen.
Die Alemannia ließ zuletzt verlauten, dass eine Vertragsverlängerung mit Bors nicht zustande kommt, weil der Angreifer nicht bezahlbar sei. "Ich habe nie ein Angebot erhalten und mir wurden nie Zahlen vorgelegt", betont Bors im Gespräch mit RevierSport. Zwar hätte es in den vergangenen Wochen immer mal wieder losen Kontakt mit den Verantwortlichen gegeben, zumeist sei er aber vertröstet worden.
Kreuzbandriss nach nur vier Partien
Bors glaubt, dass der Verein mit den Aussagen die Fans ruhig halten wollte. Denn bei den Alemannia-Anhängern gilt der schnelle Angreifer als beliebt. Um mit etwaigen Missverständnissen aufzuräumen, wandte sich Bors inzwischen mit einem Facebook-Post in einer Alemannia-Gruppe an die Aachen-Fans - und bedankte sich auch im RS-Gespräch für die Unterstützung in den vergangenen zwölf Monaten: "Die Fans waren unglaublich", sagt er.
Grundsätzlich hätte sich Bors einen Verbleib in Aachen durchaus vorstellen und mit finanziellen Abstrichen leben können. Groll gegen die Alemannia hegt er trotz der Umstände nicht. Sportlich gesehen war das vergangene Jahr schwierig für ihn. Nach 14 Treffern für den Bonner SC und Platz zwei in der Torjägerliste hinter Simon Engelmann, kam er im Sommer 2019 als Wunschspieler von Trainer Fuat Kilic nach Aachen. Doch nach vier Spielen und einem Treffer zog er sich einen Kreuzbandriss zu - die Saison war gelaufen. "Ich bin wieder fit", versichert Bors.
Düren gilt als hoch ambitioniert
Das wird er aber nicht in Aachen unter Beweis stellen. Nachdem der Verein keine Anstalten machte, Bors einen neuen Vertrag zu unterbreiten, prüfte der Angreifer seine Optionen. Auch Regionalliga-Meister SV Rödinghausen war interessiert, doch stattdessen läuft Bors in der kommenden Spielzeit eine Liga tiefer in Düren auf. "Ich habe meine Familie und meine Freunde gerne um mich. Deshalb habe ich mir ganz genau überlegt, ob ich noch einmal für zwei Jahre irgendwo hinziehe", erklärt der in der Jugend beim 1. FC Köln ausgebildete Bors.
Der Weg nach Düren dagegen ist nicht weit. Und die Aufgabe eine ambitionierte. Denn der Fusionsklub, der vor zwei Jahren aus dem FC Düren-Niederau und der SG GFC Düren 99 entstand, will unbedingt aufsteigen. Bereits die abgelaufene Saison beendete der Klub nur knapp hinter Aufsteiger FC Wegberg-Beeck auf Rang zwei, in der kommenden Spielzeit soll der Regionalliga-Aufstieg her. Das verdeutlicht nicht nur die Verpflichtung von Bors: Unter anderem wechselt auch David Pütz aus Aachen nach Düren. Weitere bekannte Akteure sollen in den kommenden Tagen folgen. "Ich freue mich, ein Teil des Projekts zu sein", sagt Bors, der einen Zweijahresvertrag unterschrieben hat.