Ausgangslage: Der Vorletzte gegen den Zwölften, den lediglich drei Punkte vom Relegationsplatz trennten: Das Sonntagsspiel im Karlsruher Wildparkstadion war ein echtes Abstiegs-Duell. Doch beide Klubs hatten sich für das Aufeinandertreffen in Stellung gebracht und waren jeweils mit einem Sieg aus der Corona-Pause gekommen. Bochum hatte beim 3:0 gegen Heidenheim überrascht, der KSC mit einem 2:0-Heimsieg gegen Darmstadt 98. Beim VfL brachte Trainer Thomas Reis, der auf Vitaly Janelt (Trainingsrückstand), Saulo Decarli (Fuß-OP) und Danny Blum (Zerrung) verzichten musste, die gleiche Startelf wie am 26. Spieltag.
Analyse der Partie: Daniel Gordon prüfte Manuel Riemann per Kopf, Marvin Wanitzek mit einem strammen Schuss, dann klärte der Pfosten für den VfL. Die Ereignisse in der ersten Viertelstunde bereiteten den Bochumern Sorgen. Im Angriff war vom Revierklub nur äußerst selten etwas zu sehen, von der Überlegenheit, die die Bochumer noch im Heimspiel gegen Heidenheim ausgestrahlt hatten, war zunächst nichts zu sehen. Nach einer halben Stunde aber wurden die Gäste stärker - nachdem Trainer Reis einen frühen Wechsel vorgenommen hatte: Für den zuletzt starken, in Karlsruhe aber unsicheren Jordi Osei-Tutu brachte der VfL-Coach Milos Pantovic (34.). Nur fünf Minuten später hatte Bochum die erste Chance: Linksverteidiger Danilo Soares knallte den Ball nach einem feinen Dribbling an den Querbalken (39.).
Nach dem Wechsel ergab sich ein völlig anderes Bild. Silvere Ganvoula hatte die erste Chance nach gut einer Minute (47.), ehe er in der 51. Minute zu einer weiteren Chance kam. Dann prüfte Simon Zoller KSC-Keeper Benjamin Uphoff (55.), kurz darauf zielte Pantovic aus der Distanz daneben (59.). Die Drangphase der Bochumer ließ nach, weil die Gastgeber sich in der Folge stabilisieren konnten.
Anekdote des Spiels: Die erschreckend schwache Anfangsphase sorgte bei Bochums Torhüter Manuel Riemann immer wieder für besonders emotionale Reaktionen. Im weitgehend leeren Stadion waren die Ausrufe des 31-Jährigen immer wieder deutlich zu hören. Zunächst stauchte er seine Vorderleute mit einer politisch nicht korrekten Bemerkung lautstark zusammen, wenig später schrie er: „Digga, wir spielen doch nicht das erste Mal. Wir müssen aufwachen!“
Gewinner des Spiels: Nach 33 Minuten kam Milos Pantovic für den in den vorherigen Spielen überzeugenden, in Karlsruhe aber unsicheren Jordi Osei-Tutu in die Partie. Mit Beginn der Einsatzzeit des Serben wurde der VfL stärker, wirkte bessert sortiert. So war auch zu erklären, warum die Reis-Elf plötzlich die bessere Mannschaft war. Pantovic hätte seinen Auftritt beinahe mit einem spektakulären Treffer gekrönt. In der 59. Minute zog er aus der eigenen Hälfte ab, weil KSC-Keeper Uphoff zu weit vor seinem Kasten stand. Der Ball rauschte nur knapp vorbei.
Ausblick: Auch in der 2. Bundesliga steht eine Englische Woche an. Der VfL Bochum empfängt am Mittwoch, 18.30 Uhr, Holstein Kiel. Aber Vorsicht: Die Störche besiegten den Aufstiegsaspiranten VfB Stuttgart.
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