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Fünf Überraschungen und Sensationen im Niederrheinpokal-Finale

Die Sportfreunde Baumberg sind bis heute der letzte Oberligist, der den Niederrheinpokal gewinnen konnte.
Die Sportfreunde Baumberg sind bis heute der letzte Oberligist, der den Niederrheinpokal gewinnen konnte. Foto: Fabian Strauch
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Am kommenden Samstag hätte es den Finaltag der Amateure gegeben. Obwohl dieser wegen der Corona-Krise erst einmal nicht stattfinden kann, erinnern wir uns an fünf Überraschungen und Sensationen aus den Finals der vergangenen Jahre.

Für eine Hand voll Amateurteams hätte am kommenden Wochenende das Spiel des Jahres, wenn nicht gar das Spiel des Lebens angestanden: der Finaltag der Amateure. In der größten Fußball-Livekonferenz in der ARD wäre es zu den jeweiligen Finals in den Landespokalen gekommen, bei dem sich die Sieger für den kommenden DFB-Pokal qualifiziert hätten. Aufgrund der Corona-Krise sind jedoch auch diese Wettbewerbe unterbrochen. Wie es weitergeht, steht noch nicht fest.

RevierSport schaut trotzdem mal zurück, welche Überraschungen und Sensationen es in den letzten Jahren im Niederrheinpokal-Finale gegeben hat. Zumal im laufenden Wettbewerb mit dem TVD Velbert, dem 1. FC Kleve und dem 1. FC Bocholt noch drei Oberligisten im Wettbewerb sind. Der vierte Halbfinal-Vertreter ist Rot-Weiss Essen.

ETB schlägt den großen RWE mit 2:1

Es war der 19. Mai 2010. Im altehrwürdigen Georg-Melches-Stadion kam es im Finale zum Duell der beiden Stadtrivalen. RWE war der haushohe Favorit, doch schon nach wenigen Augenblicken bahnte sich die Sensation an. Bereits nach vier Minuten sollte der Außenseiter nach Toren von Kamil Bednarski und Ozan Yilmaz mit 2:0 führen, Mike Wunderlich gelang für die Rot-Weissen kurz vor der Halbzeit nur der 1:2-Anschlusstreffer. Und so qualifizierte sich das Team vom Uhlenkrug für den DFB-Pokal, unterlag dort aber dem damaligen Zweitligisten Alemannia Aachen.[article=481925] Im RS-Interview vor einigen Wochen erklärte Dirk Helmig, was der Stadionsprecher am Ende mit dem Pokalsieg zu tun hatte.[/article]

Baumbergs Last-Minute-Sieg gegen RWO

Das Duell war deutlich. Die Sportfreunde Baumberg hatten in der Oberliga Niederrhein nach einer beherzten Aufholjagd gerade noch den Klassenerhalt geschafft, ehe es ins Finale gegen Rot-Weiß Oberhausen ging. Fast über die gesamte Spieldauer erspielte sich die RWO-Elf des damaligen Trainer Peter Kunkel Chance um Chance. Bis dann die Nachspielzeit anbrach. Baumberg mit einem Freistoß aus dem Halbfeld, Nils Esslinger rutscht bei der Ausführung auf dem nassen Rasen aus, der Ball tickt im Strafraum auf und glitscht durch die Finger von RWO-Keeper Thorben Krol ins Netz. Es ist bis heute der größte Erfolg der Vereinsgeschichte für die Sportfreunde, die im DFB-Pokal dann gegen den FC Ingolstadt mit 1:4 unterlagen.

Hiesfeld kann den MSV Duisburg ärgern

Ein Jahr nach den Sportfreunden Baumberg drang auch der TV Jahn Hiesfeld bis ins Finale vor. Und auch hier roch es zeitweise nach der Sensation. Hiesfeld, damals noch von Jörg Vollack trainiert, rettete sich mit einem 0:0 in die Halbzeitpause und ging drei Minuten nach Wiederanpfiff sogar durch Dennis Hecht in Führung. Doch in der Folge machte der Drittligist kurzen Prozess. Markus Bollmann, Branimir Bajic, Michael Gardawski, Gökan Lekesiz und Kevin Wolze drehten die Partie innerhalb einer Viertelstunde auf ein 5:1. Danny Rankl gelang nur noch das 2:5. Dennoch feierten die Veilchen, die für das Spiel eigens ein Finaltrikot in den Dinslakener Stadtfarben anfertigen ließen, im Anschluss den größten Erfolg der Vereinsgeschichte, wenn es auch nicht ganz zur Sensation reichte.

Als Hö.-Nie. zum Begriff wurde

„Hönnepel-wer?“, werden sich viele RWE-Fans im Vorhinein gefragt haben, als sie von ihrem Finalgegner erfuhren. Die SV Hönnepel-Niedermörmter hatte 2012 zwar bereits vier Saisons in der Niederrheinliga hinter sich, so richtig in den Schlagzeilen landete der Kult-Klub um Trainer „Schorsch“ Mewes mit dem Sieg im Elfmeterschießen gegen Rot-Weiß Oberhausen, die damals noch drei Ligen höher spielten. Im Finale ging es dann gegen RWE im Essener Georg-Melches-Stadion - einen Tag danach wurde es übrigens abgerissen -, wo der Verein aus Kalkar trotz zweier Führungstore von André Trienenjost und Rafael Haddad jedoch mit 2:3 unterlag. Für Essen erzielte Timo Brauer alle drei Treffer. Fortan kannte aber jeder den Klub vom Acker, der in der darauffolgenden Saison RWE im Viertelfinale ausschalten konnte.

Und plötzlich steht der Sportchef in der Startelf

Weniger wegen des Ergebnisses, sondern wegen der Aufstellung blieb das Finale von 2016 in Erinnerung. Rot-Weiss Essen traf auf den Wuppertaler SV, der seinen besonderen Kniff für diese Partie wochenlang geheimhalten konnte: Mit Manuel Bölstler setzte der damalige Trainer Stefan Vollmerhausen den Sportlichen Leiter des Klubs in die Startelf. Der ehemalige Zweitliga-Profi sollte den damaligen Oberligisten mit seiner Erfahrung zum Sieg verhelfen. Am Ende setzte sich jedoch RWE mit 3:0 durch.

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