Kommt Neid auf, wenn der Bruder ein etablierter Bundesliga-Profi ist, während man selbst in der Bezirksliga spielt? „Überhaupt nicht“, betont Bastian Levels gegenüber RevierSport und ergänzt: „Jeder geht seinen Weg. Man sollte das eher wertschätzen. Das schaffen nur wenige. Jeder Jugendliche, der Fußball spielt, will in die Bundesliga, und wenn es der eigene Bruder ist, ist das umso schöner.“
Zum Neid besteht auch kein Grund, denn auch Bastian Levels hat einen beachtlichen Weg hinter sich. Während Tobias nach über 250 Spielen für Borussia Mönchengladbach, Fortuna Düsseldorf und den FC Ingolstadt seine Karriere ausklingen ließ, ging es für für Bastian erst richtig los. Von der Bezirksliga mit der DJK VfL Willich kämpfte er sich mit dem SC Union Nettetal über die Landesliga hoch bis in die Oberliga. „Mein Ziel war immer am Leistungsmaximum zu spielen, mich dahingehend zu pushen. Dass es so gekommen ist, dazu muss viel zusammenkommen. Aber das hätte ich damals in der Bezirksliga nicht gedacht“, gesteht der 29-Jährige.
Eine besondere Motivation gab der Karriereweg seines Profibruders dabei nicht. „Das hat weniger mit dem Bruder zu tun, sondern mit der Liebe zum Sport. Es ist ein langer Weg. Man will jetzt nicht Profi werden, weil es der Bruder ist. Man geht seinen eigenen Weg, da treibt einen der persönliche Ehrgeiz“, so Levels
Levels hofft mit dem SC West auf die Rückkehr in die Oberliga
Levels' Weg führte im Sommer zurück in die Landesliga zum SC Düsseldorf-West. Den Abwehrspieler zog es näher an den Freundeskreis und an die Arbeit. „Ich bin vor zwei Jahren nach Düsseldorf umgezogen, dementsprechend war die Strecke zu weit“, erklärt Levels die Entscheidung und betont: „Ich fühlte mich bei Nettetal pudelwohl, es war ein Glücksgriff, mich da zu etablieren, aber es ging leider nicht mehr.“
Bei seinem neuen Verein ist er ebenfalls glücklich. „Es ist ein familiärer Verein mit einem sehr offenen Umgang.“ Wie und wann es dort weitergeht, bleibt angesichts der Coronavirus-Pandemie allerdings abzuwarten. Das gilt auch für Levels selbst, denn sein Vertrag läuft aus. „Der primäre Ansprechpartner ist die SC West, alleine weil ich mit dem Fahrrad in 15 Minuten da bin“, lacht er.
Und auch der Weg zurück in die Oberliga ist beim ambitionierten Klub in Sichtweite. Vor der Spielpause belegte der SC West Rang drei in der Landesliga Niederrhein 1.