Borussia Mönchengladbach, Eintracht Braunschweig, Fortuna Düsseldorf, Bonner SC, Dynamo Dresden, Wuppertaler SV – Bekim Kastrati ist seinerzeit als Spieler in Fußball-Deutschland ganz schön rumgekommen. Seit einiger Zeit versucht sich der ehemalige albanische Nationalspieler als Trainer. Und an der Seitenline der DJK Teutonia St. Tönis scheint er sich aktuell besonders wohlzufühlen: Mit seiner Mannschaft rangiert der 40-Jährige in der Landesliga Niederrhein (Gruppe 2) hinter Tabellenführer Sterkrade-Nord derzeit auf einem Aufstiegsplatz – elf Punkte vor dem Dritten 1.FC Mönchengladbach.
Es ist Kastratis bislang beste Saison als Trainer. Auf der Suche nach den Gründen für den sportlichen Erfolg kommt der Ex-Profi ins Grübeln. Ein Grund könnte die Tatsache sein, dass es zwischen ihm und dem Verein einfach passt. „Ich fühle mich hier sehr wohl, wir kommen alle wunderbar miteinander aus“, betont der ehemalige Mittelstürmer, der auch deswegen seinen Vertrag in St. Tönis für die kommende Saison verlängert hat.
Wie Kastratis Spieler-Vergangenheit ihn als Trainer prägt
Das Besondere an Kastrati? „Er ist sehr emotional – als Mensch und als Trainer“, verrät Teutonia-Verteidiger Kai König und ergänzt: „Das Training ist deutlich besser geworden. Man merkt auch, dass durch sein Training und sein Spielsystem unser Spiel deutlich attraktiver geworden ist. Durch seine Erfahrung macht er einzelne Spieler besser. Er stellt in jedem Spiel nach Leistung auf. Er gibt jedem Spieler im Kader eine faire Chance, sich zu beweisen und lässt niemanden außen vor.“
Auf die Frage nach dem Schlüssel zum Erfolg, erinnert sich der Trainer an seine Zeit als Spieler zurück. Denn: Kastrati weiß, „wie es ist, der 14., 15. oder 16. Mann zu sein. Deswegen lege ich da auch besonders viel wert drauf.“ Was der 40-Jährige damit meint: „Ich saß damals auch oft auf der Bank, habe mich aber – auch nach meinen vielen Verletzungen – immer wieder an die Mannschaft ran gekämpft. Und genau das lebe ich meinen Jungs vor.“
„In der Regel ist der Profitraum in diesem Alter schon vorbei, aber...“
Apropos Vergangenheit: An die erinnert sich Kastrati nur zu gerne. Vor allem an seine Zeit bei Borussia Mönchengladbach. „Ich bin damals mit 24 Jahren von Freialdenhoven in die zweite Mannschaft von Gladbach gewechselt“, erzählt er. „In der Regel ist der Profitraum in diesem Alter schon vorbei, aber plötzlich war ich ein Jahr lang Spieler in der Bundesliga. Es war die schönste Zeit in meiner Karriere. Ich habe mit hervorragenden Menschen trainieren können, wie Giovanne Elber und Oliver Neuville. Anschließend bin ich Torschützenkönig bei der zweiten Mannschaft geworden und mit ihnen in die Regionalliga aufgestiegen.“ Mit Teutonia will Kastrati nun erstmal in die Oberliga aufsteigen. Den Vertrag für die neue Saison hat der Trainer ja bereits unterschrieben.