Nach Wiederanpfiff kam es zu mehreren Fouls, denen bereits erste Wortgefechte folgten. Nach wiederholtem Foulspiel wurde ein Akteur des IG Bönen, Gültekin Ciftci, von Schiedsrichter Ayhan Karabacak des Spielfelds verwiesen. Auf dem Weg in die Kabine eskalierte die Situation. Ein Betreuer des IG Bönen musste sogar ins Krankenhaus. RevierSport fragte nach: Was war da los?
Pressemeldung der Polizei NRW: Hamm-Berge, Hellweg/ Sportplatz SSG Hamm. Am Sonntag, 24. Februar, 16 Uhr, fand ein Fußballspiel der Kreisliga A zwischen der SSG Hamm und der IG Bönen statt. Zur Tatzeit, ca. 30 Minuten vor Spielende, wurde ein 32-jähriger Akteur der IG Bönen aufgrund einer vorhergehenden Unsportlichkeit des Platzes verwiesen. Nachfolgend provozierte der des Feldes verwiesene Fußballspieler verbal einen 39-jährigen Spieler der SSG Hamm. Der verbale Streit eskalierte dahingehend, dass der genannte 32-Jährige wieder auf das Spielfeld lief und den 39-jährigen Kontrahenten tätlich angriff. Daraufhin begaben sich mehrere Zuschauer und Betreuer auf das Spielfeld und beteiligten sich an der Auseinandersetzung. Mehrere Personen zogen sich leichte Verletzungen zu, ein Betreuer der IG Bönen erlitt eine Platzwunde und musste mittels Rettungswagen einem Hammer Krankenhaus zugeführt werden.
Frank Steuer (Pressesprecher SSG Hamm):
"Nachdem es bereits im Vorfeld mehrere Wortgefechte nach Foulspielen gab, wurde es Schiedsrichter Ayhan Karabacak in der 53. Minute zu viel und der Spielführer der Bönener, Ciftci, musste nach einer Tätlichkeit den Platz verlassen. Dieser wollte sich jedoch mit der Entscheidung gar nicht abfinden, ging noch zwei weitere SSG-Kicker an und musste durch seine Mitspieler beruhigt und vom Spielfeld geführt werden. Leider hat es der Schiedsrichter in dieser Situation versäumt, den vom Platz gestellten Spieler in die Kabine und somit von der Platzanlage zu schicken. In der 70. Minute machte sich Ciftci dann aus eigenen Stücken auf den Weg in die Kabine, um fast am Ende des Spielfeldes auf den Platz zu laufen und direkt den Kontakt zu SSG-Stürmer Akyüz, der beim Platzverweis des Böneners noch beruhigend auf seine Landsleute eingewirkt hat, zu suchen. Akyüz konnte sich dem Angriff des Böneners noch entziehen, dessen Faustschlag traf ihn lediglich auf dem Rücken.
Aufgebrachte Rufe der Zuschauer machten alle Akteure und den Schiedsrichter auf das Geschehen um Ciftci und Akyüz aufmerksam und es bildete sich direkt eine Spielertraube. Der Bönener schlug auf den SSG-Stürmer ein, der sich rückwärtsbewegend in Sicherheit brachte und die Schläge des Angreifers verteidigte, wobei dieser im Gesicht getroffen wurde und eine stark blutende Platzwunde davon trug. Akyüz rettete sich in den Verkaufsstand der Platzanlage. Mehrere Spieler und Platzordner versuchten die beiden Bönener zu beruhigen. Aber das Duo konnte nicht zur Ruhe gebracht werden und versuchte wild um sich schlagend an den Spieler im Verkaufsstand ranzukommen. Dabei gingen einige Glasflaschen zu Bruch.
Zudem wurden Stühle und Tische umgeschmissen. Letztlich ist es einem Zuschauer zu verdanken, dass Ciftci nicht noch eine gefährliche Körperverletzung beging, denn der Spieler hatte sich bereits mit einer Bierflasche bewaffnet, diese konnte der Zuschauer ihm entwenden. Letztlich gelang es einigen Bönener Spielern, die selber entsetzt über das Auftreten ihres Mannschaftsführers und dem Vorstandsmitglied waren, und Manfred Beckschäfer die beiden Akteure zu beruhigen und die herbeigerufene Polizei nahm ihre Ermittlung auf.
Seref Senel (Geschäftsführer I.G.Bönen):
"Ich wollte eigentlich dabei sein, da es ja schon im Hinspiel Probleme zwischen den beiden Mannschaften gab. Leider bekam ich unerwarteten Besuch, so dass ich die Vorkommnisse nur aus den Erzählungen unserer Spieler kenne. So weit ich weiß, waren an der Auseinandersetzung eigentlich nur zwei Mann beteiligt, Erol Akyüz von der SSG Hamm und Gültekin Cifti von unserer Mannschaft. Meiner Meinung nach handelte es sich wirklich nur um eine Auseinandersetzung zwischen zwei Spielern, die eskaliert ist. Ich bin wütend, dass keine Ordner da waren. Es hat ja schon vorher Ärger gegeben. Zwei bis drei Ordner hätten gereicht, um die Situation in den Griff zu bekommen und das Spiel hätte normal zu Ende gespielt werden können. So, haben wir beide verloren."