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Interview: Manni Burgsmüller über seine Karriere, Phänomene und den American Football
„Früher zählten nur Brüche“

Interview: Manni Burgsmüller über seine Karriere, Phänomene und den American Football
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Manni Burgsmüller, der alte Fuchs, hat Hunderte von Verteidigern verarscht. Und weil es denen nie so recht gelang, sich mit Blutgrätschen zu rächen, spielte er fast bis zum Greisenalter. Wir sprachen mit ihm über seine fast unendliche Karriere.

Müssen Sie Ihrer langen Karriere heute Tribut zollen?

Ich habe Arthrose, ja. Das ist so eine Geschichte von früher, wegen der ich jetzt auch operiert werden muss. Mein rechtes Sprunggelenk macht Probleme. Das war damals beim Spiel von Rot-Weiß Essen gegen Bayern München: Ich bekam einen Tritt vor den Knöchel, und das war so die Ursprungsverletzung, die in Essen nicht richtig behandelt wurde. Die ärztliche Versorgung war früher anders. Da zählten nur glatte Brüche, so ungefähr lief das. Es war nicht so wie heute, dass bei jedem Wehwehchen sofort der Doc da ist und Kernspin gemacht wird. Ich hatte wahrscheinlich ein Band gerissen oder einen Knochen abgesplittert im Gelenk, habe aber nach 14 Tagen wieder gespielt. Und im Laufe der Jahre und Jahrzehnte entstanden dadurch diese Probleme. Sonst hatte ich eigentlich nie was. Nicht mal eine Zerrung oder einen Muskelriss. Sie haben auch die Trainerlizenz. Wird es vielleicht noch einmal einen Chef-Trainer Manni Burgsmüller geben?

Stimmt, die A-Lizenz habe ich. Wir durften zu meiner Bremer Zeit mit einigen Spielern nach Hennef reisen und die A-Lizenz machen. Waren wochentags in Hennef und haben am Wochenende wieder gespielt für Werder. Ich dachte mir: „Warum soll ich es nebenher nicht machen?“ Aber ich habe die Lizenz nie in Anspruch genommen. Meine Intention war es nie, nach meiner aktiven Zeit Trainer zu werden. Meines war immer mehr der Management-Bereich, und heute bin ich Gesellschafter einer Sportbekleidungskette. Außerdem begannen Sie zu einem Zeitpunkt, wo die meisten mit der Trainerkarriere beginnen, American Football zu spielen.

Das war ein reiner Zufall. Ich hatte zu der Zeit, als das aufkam, für Reebok Deutschland versucht, Fußballvereine unter Vertrag zu nehmen und auszustatten. Zum Beispiel Gladbach, Bochum und einige andere. Und dann war es so, dass diese komplette NFL Europe, damals hieß sie noch World-League, von Reebok eingekleidet wurde. Da fragte einmal der damalige Manager von Düsseldorf Rhein Fire bei Reebok nach einem Fußballer an, der den Kicker machen würde. Die dachten sich: „Mensch, da könnte man doch mal den Manni fragen.“ Dann sagte ich mit meiner großen Klappe natürlich: „Ja, komm. Das mach ich.“ Ich habe gar nicht groß überlegt, weil ich es interessant fand – und am Ende sind sieben Jahre daraus geworden.

Sie waren sehr erfolgreich.

Ja, ich habe sogar zwei offizielle Titel geholt von der NFL und auch zwei schöne Ringe bekommen, wie es für diese Liga üblich ist. Aber Fußball hat mehr Spaß gemacht?

Football ist ein geiler Sport. Aber klar, ich bin Fußballer.

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