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Zum ersten Mal mit dem Sohn im Stadion
Vom Tierpark auf die Alm

Zum ersten Mal mit dem Sohn im Stadion
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Wie bringt man seinem Sohn den eigenen Lieblingsverein nahe? Trikot kaufen? Vereinslieder am Bett singen? Als Mitglied eintragen? Die Antwort: Möglichst früh mit dem Nachwuchs ins Stadion gehen. Glaubt jedenfalls 11 Freunde-Chefredakteur Philipp Köster.

Am 2. Februar 2008 spielt mein Heimatverein Arminia Bielefeld daheim gegen Wolfsburg. Was für den außerostwestfälischen Leser ungefähr so spannend klingt wie eine Wiederholung eines ZDF-Fernsehgartens von 1984. Ich hingegen fiebere schon jetzt dem Rückrundenauftakt entgegen, aus familiären Gründen. Ich nehme nämlich gegen Wolfsburg das erste Mal meinen älteren Sohn mit auf die Alm. Konrad ist dann vier Jahre alt, genau das richtige Alter, um ihn fußballtechnisch auf den richtigen Weg zu bringen. Noch weiß der Junge nicht, dass es weitaus glamourösere Klubs als Arminia gibt, er ahnt nichts von Luca Toni und Miro Klose. Also muss ich jetzt handeln, ich will jedenfalls keiner dieser Väter sein, die in einer Notoperation am Herzen operiert werden müssen, weil der Sohn plötzlich im Schalke-Trikot ankommt oder sich einen Basti- Schweinsteiger-Starschnitt an die Wand pinnt.

Einiges an Vorarbeit habe ich schon geleistet. Konrad hat einen Zahnputzbecher mit Arminia-Wappen und ein blaues T-Shirt mit der Fahne drauf. Und wenn er auf die Frage nach seinem Lieblingsverein ohne langes Überlegen „Arminia Bielefeld“ antwortet, gibt es von mir immer Süßigkeiten extra.

Um das Feuer der Leidenschaft endgültig zu entfachen, muss nur noch ein brennendes Streichholz in die Benzinlache geworfen werden. Also muss der komplette Spieltag ein Erlebnis werden. Ich habe alles minutiös durchgeplant: Vormittags geht’s in den Tierpark, den Wildschweinen winken, mittags dann in eine Pommesschmiede und nachmittags ins Stadion. Dort werde ich ihm dann erklären, wie das bei Arminia läuft. Dass es nicht immer darauf ankommt, dass man gewinnt. Dass man hin und wieder auch mal verliert. Dass es nicht schlimm ist, dass die Grünen gerade ein Tor geschossen haben. Dass das gerade der Schlusspfiff war. Und dass er jetzt noch eine Portion Pommes extra kriegt.

Ich bin mir sicher, nach diesem unvergesslichen Nachmittag wird Konrad ein Armine fürs Leben sein. Jedenfalls wird er das, wenn er schlau ist, behaupten. Schließlich kriegt er dafür Süßigkeiten.

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