Die Vorfälle sind häufig, aber von unterschiedlicher Qualität. Da geraten ganze Zuschauerblöcke aneinander, einzelne Kicker prügeln sich oder der Schiedsrichter wird angegriffen. Erst am vergangenen Wochenende rückten in Oberhausen und Duisburg Streifenwagen an, um die Situation zu beruhigen. Beinahe wöchentlich kommt es auf den Revierplätzen zu Abbrüchen wegen Faustkämpfen, Schiri-Attacken oder Massenschlägereien.
Im Januar zog der Dortmunder Spielverein 26 seine komplette zweite Mannschaft vom Spielbetrieb zurück, nachdem es zu Ausschreitungen gekommen war. Der Fußballkreis Siegen-Wittgenstein ging bislang den extremsten Weg, als er im Herbst vergangenen Jahres einen kompletten Spieltag als Zeichen gegen die Gewalt absagte. In manchen Fällen, wie beim Spiel zwischen DJK Wattenscheid-Ost II und VfL Winz-Baak (Kreis Bochum), werden Partien gar nicht gewertet, da beide Mannschaften am Spielabbruch schuld sind.
Doch auch im oberen Amateurbereich häuft sich die Gewalt. Vor allem in Ostdeutschland nutzten Hooligan-Gruppen die geringen Sicherheitsauflagen in den unteren Klassen für Gewaltexzesse zum Schaden des Sports. Ganz zu schweigen von den Problemen, mit denen andere Nationen wie Italien oder die Niederlande selbst im Profibereich konfrontiert sind.