Dennoch entschied sich der 22-Jährige vor der Saison für eine Luftveränderung und wechselte zu seinem alten und neuen Klub SV Sandhausen. Am kommenden Samstag treffen beide Teams erstmals in der Liga aufeinander – logisch, dass der Rechtsverteidiger schon jetzt ein Kribbeln in den Füßen verspürt. „Natürlich ist das ein besonderes Spiel für mich“, gibt Hillenbrand sofort zu, wenn man ihn auf die Bedeutung des Wiedersehens anspricht. Die innige Freundschaft, die der einmalige Bundesligaprofi noch immer zu seiner alten Heimat pflegt, wird am Samstag allerdings für 90 Minuten ruhen – zu verschenken hat schließlich keines der beiden Teams etwas.
Doch direkt nach dem Abpfiff dürfte sich Hillenbrand wieder bei den Ex-Kollegen erkundigen, was es Neues rund um den BVB gibt. Einmal in der Woche telefoniert der Rechtsfuß mindestens noch mit seinen alten Freunden und verfolgt das Geschehen in Dortmund so intensiv wie möglich – sieben Jahre lassen sich eben nicht von heute auf morgen völlig ausblenden.
Einen besseren BVB-Experten als Hillenbrand dürfte SVS-Coach Gerd Dais deshalb in seiner Truppe nicht finden. Auf den Ex-Borussen wird deshalb in der kommenden Woche noch reichlich Arbeit zukommen: „Es ist gut möglich, dass mich mein Trainer vor der Partie um Rat bittet. Dann werde ich natürlich weiterhelfen.“
Die Lage in Sandhausen ist allerdings auch zu ernst, um Almosen zu verteilen. Nach einem starken Saisonstart mit sechs Siegen aus sieben Partien setzte es zuletzt drei Pleiten in Serie. Der Schwung, mit dem das junge Team in die Spielzeit gestartet ist, ist erst einmal dahin.
„Ich weiß nicht, woran es liegt“, sucht Hillenbrand noch nach einer Erklärung für den plötzlichen Formverlust. Und auch für den früheren Karlsruher lief es zuletzt nicht ganz so wie gewünscht: Eine Muskelverletzung bremste den Rückkehrer, der bereits in der Jugend für die SVS am Ball war, mehrere Wochen aus: „Gegen Osnabrück habe ich aber erstmals wieder 90 Minuten gespielt.“
Am Samstag dürfte mit dem Defensivspezialist ohnehin zu rechnen sein. Auf Geschenke ihres alten Kollegen dürfen die BVB-„Bubis“ dann allerdings definitiv nicht hoffen: „Ich will jedes Match gewinnen, da ist diese Partie keine Ausnahme.“