Es wurde erstmals in dieser Saison so richtig laut in den Katakomben des Stadions an der Hafenstraße. Schlagermusik dröhnte am Mittwochabend aus der Spielerkabine der Gastgeber, nachdem Fußball-Drittligist Rot-Weiss Essen die U23 von Borussia Dortmund nach der besten Saisonleistung hochverdient mit 3:1 (3:0) bezwungen hatte.
Während die RWE-Spieler schon feierten, ging eine weitere Person mit schwarzer Jacke und lässig umgedrehter Cap in Richtung Essener Kabine. Der junge Mann trug einen Ballsack mit sich. Um einen RWE-Betreuer handelte es sich nicht. Es war Felix Götze, der den Mitarbeitern zur Hand ging und seinen Ex-Kollegen einen spontanen Besuch abstattete.
Der 26-jährige Wahl-Dortmunder hatte sich mit Freunden das Duell seiner beiden Ex-Klubs angeschaut und wurde vom RWE-Personal ohne Probleme in den Innenraum gelassen. Trotz seines Wechsels im Sommer zum Zweitligisten SC Paderborn ist Götze ein gern gesehener Gast an der Essener Hafenstraße.
Ex-RWE-Verteidiger Felix Götze überzeugt in Paderborn
Zwei Jahre hatte der jüngste Bruder von Weltmeister Mario Götze für Rot-Weiss Essen gespielt. Vor allem in der letzten Saison überzeugte der technisch versierte Defensivspezialist in der Essener Innenverteidigung und weckte das Interesse höherklassiger Klubs. Trotz aller Bemühungen war die sportliche Perspektive auf einen Wechsel in die 2. Bundesliga zu reizvoll für Götze. In Essen hat ihm das niemand übel genommen.
Dass er in der 2. Bundesliga besser aufgehoben ist, zeigt Götze seit Saisonbeginn. Für die noch ungeschlagenen Ostwestfalen hat er jede Pflichtspielminute absolviert und zählt zu den wichtigen Stützen des Teams. Am ersten Spieltag gelang ihm der Sprung in die Kicker-Elf des Tages. Der Ex-Essener ist auf Anhieb eine Verstärkung für den SC Paderborn.
Auch Marc Lettau und Edin Terzic im Stadion
Felix Götze war nicht das einzige bekannte Gesicht, das am Mittwochabend während des Drittliga-Spiels zwischen RWE und dem BVB II im Stadion gesichtet wurde. Marc Lettau, Sportdirektor des VfL Bochum, saß auf der Pressetribüne, um den einen oder anderen Spieler unter die Lupe zu nehmen. Für den VfL ist der Blick in die 3. Liga nichts ungewöhnliches. Erst zur neuen Saison lockten die Bochumer Samuel Bamba vom BVB II an die Castroper Straße. Aus privaten Gründen schaute sich auch der frühere BVB-Trainer Edin Terzic das Spiel an. Der eine oder andere RWE-Fan durfte sich über ein Selfie mit dem aktuell noch vereinslosen Cheftrainer freuen.