Es war eine der Szenen des Spiels. Beim Drittliga-Spiels von Aufsteiger Enerige Cottbus gegen Arminia Bielefeld (1:2) stand es kurz vor der Pause 1:0 für Energie und Cottbus fuhr einen Konter.
In diesen Konter hinein pfiff Schiedsrichter Tom Bauer zur Pause. Cottbus-Coach Claus-Dieter Wollitz war sauer und ließ seinen Emotionen freien Lauf. In der Folge sah er Rot und musste die zweite Halbzeit von der Tribüne verfolgen.
Bei "MagentaSport" erklärte Schiedsrichter Bauch nachher seine Entscheidung: "Pele Wollitz ist auf das Feld gerannt und wir haben es erst bei Gelb gelassen. Ich habe ihm die Chance gegeben, das Feld zu verlassen. Er ist mir aber nachgegangen. So lautet nun die Regel. Das war somit eine glatt Rote Karte.“
1609 Tage lag das letzte Spiel für Cottbus in Liga drei zurück. Und dann so ein Verlauf. Der Trainer fliegt zur Pause, dann das 1:2 in der 90. Minute. Sebastian Lemke, Präsident Energie Cottbus, erklärte gegenüber "MagentaSport" mit Blick auf den Feldverweis gegen den Trainer: „Pele Wollitz lebt diesen Verein. Natürlich ist es dann hochemotional und es viel Anspannung bei ihm drin. Ich glaube nicht, dass das ein Platzverweis war.“
Und wie sah der Coach die Szene selber? Auf der Pressekonferenz nach dem Spiel sprach er Klartext. "Wenn wir das nicht mehr machen können, weiß ich nicht, wo das hinführen soll. Fußball braucht diese Emotionen. Dann gleich mit Rot anzufangen. Wir wären bei dem Konter vier gegen einen gewesen."
Arroganter bin ich noch nicht behandelt worden
Claus-Dieter Wollitz
Der Ex-Profi glaubt, dass an ihm ein Exempel statuiert wurde. Sein Fazit: "Arroganter bin ich noch nicht behandelt worden." Und sein Fehlen hat sich dann auch bemerkbar gemacht, wie Energies Co-Trainer Jonas Hildebrandt eingestehen musste.
"Wenn du in der 90. Minute noch das 2:1 bekommst, tut das extrem weh. Wir müssen aber auch ehrlich sein, dass wir auch Glück hatten in vielen Situationen und das Tor für Bielefeld nicht schon früher gefallen ist. Pele Wollitz bringt natürlich andere Emotionen mit rein. Das hat in der 2. Hälfte gefehlt. Es waren trotzdem viele Sachen dabei, mit denen wir zufrieden sein können. Wir müssen in den entscheidenden Szenen da sein. In Dresden wird es noch hitziger werden.“