Es ist nichts Unübliches, dass beim MSV Duisburg im Vorfeld der Partien ehemalige Spieler interviewt werden. Am Samstag vor dem Heimsieg gegen Saarbrücken (2:0) trat Youssef Mokhtari vor das Mikrofon von Stadionsprecher Stefan Leiwen und äußerte sich über die Situation der Zebras, die sich eindrucksvoll im Abstiegskampf der 3. Liga zurückmelden konnten.
„Der MSV gehört als Traditionsverein in die zweite oder erste Liga. Ich bin optimistisch, dass sie es wieder schaffen können“, sagte der Mann, der 2007 mit den Zebras in die Bundesliga aufstieg. „Es war eine schöne Zeit. Keiner setzt mehr auf den MSV. Wenn sie es schaffen, ist das wie ein Aufstieg“, ergänzte der 44-Jährige.
Wenig später durfte Mokhtari auch das sehenswerte 2:0 per direktem Freistoßtor von Kolja Pusch bejubeln. Duisburgs Nummer sieben war unter Boris Schommers zuletzt lange außen vor. Als „Opfer des Systems“ musste er zuletzt dem gesetzten Thomas Pledl auf der geliebten Zehnerposition den Vorzug lassen. Gegen Saarbrücken brachte Schommers ihn zur Halbzeit für den angeschlagenen Daniel Ginczek.
„Kolja gibt im Training Gas und hat seine Standardstärke eindrucksvoll bewiesen. Er ist das Paradebeispiel für den Weg in der Mannschaft, unser Ziel im Kollektiv zu erreichen“, lobte sein Trainer. Pusch selbst gab zu, dass er von montags bis freitags viele ruhende Bälle im Training verwandelt.
„Das 2:0 war sehr wichtig“, meinte Pusch. Letztmals stand der 31-Jährige im Dezember gegen Freiburg in der Startelf, von Ende Januar bis Anfang März schaffte er es in fünf von sechs Spielen nicht mal in den Kader. Nun die Empfehlung des Mannes, der in der Mixed-Zone gefragt war und noch fleißig Autogramme schrieb.
„Ich war weniger krank, sondern immer top fit. Die letzten zwei Saisons habe ich zweistellig gescored und würde es auch dieses Jahr tun. Aber das müssen andere beurteilen. Ich versuche, immer mein Bestes zu geben und bin da, wenn ich gebraucht werde. Ich bin ein absoluter Teamplayer und schon seit zehn Jahren dabei. Jeder muss sein Ego hinter den Erfolg der Mannschaft stellen. Der Verein ist das Wichtigste und es müssen immer die Spieler mit der besten Qualität und Erfahrung auf dem Platz stehen“, erklärte Pusch seine derzeitige Situation.
Nach dem dritten Heimsieg in Folge sind die Zebras jetzt auch auswärts in der Pflicht. Der nächste Abstiegskrimi steigt am Ostersonntagabend in Bielefeld. „Wir müssen jedes zweite Spiel gewinnen und haben nur noch Entscheidungsspiele. Wir werden alles raushauen und müssen die Tore machen. Ausschlaggebend wird sein, wer eiskalter ist. Wir müssen unsere Chancen machen“, fordert Pusch.