Der FC Erzgebirge Aue empfängt am Freitag (19. Januar, 19 Uhr, RevierSport-Liveticker) Rot-Weiss Essen zum Restrunden-Auftakt in der 3. Liga.
Aue liegt vor dem Spiel fünf Punkte hinter RWE. Geht es nach FCE-Coach Pavel Dotchev, dann ist der Gast aus dem Ruhrgebiet nicht nur aufgrund der fünf Zähler Unterschied am Freitag favorisiert RevierSport hat mit dem 58-jährigen Fußballlehrer, der auch Rekord-Trainer der 3. Liga ist, gesprochen.
Pavel Dotchev, wie zufrieden sind Sie mit der kurzen Wintervorbereitung?
Es gab Licht und Schatten. Zum Glück haben wir, bis auf den Ausfall von Steffen Nkansah, keine Verletzungssorgen. Wir haben drei Testspiele absolviert und dabei gegen Nordost-Regionalligist ZFC Meuselwitz mit 6:0 gewonnen, gegen Zweitligist Hertha BSC 0:2 verloren und zuletzt 1:1 gegen Energie Cottbus gespielt. Hier haben wir bei einer Spielzeit von dreimal 45 Minuten einiges ausprobiert. Wir sind auf jeden Fall gut vorbereitet und freuen uns, dass es wieder losgeht.
Man holt nicht diese Spieler, wenn man nur gegen den Abstieg spielen will.
Pavel Dotchev
Wird denn am Freitag auch definitiv angepfiffen?
(lacht) Das hoffe ich doch. Ich würde die Chancen aktuell auf 90 Prozent beziffern. In Aue gibt es zwei Formen von Winter - einen normalen Winter und einen sehr, sehr harten Winter. Aktuell ist es relativ normal. Aber es soll die Tage Neuschnee fallen und am Samstag soll dann wieder die Sonne scheinen. Wir sind hier aber auch erfahren, was das Freiräumen des Rasenplatzes betrifft. Ich bin sehr guter Dinge, dass wir am Freitag spielen.
Rot-Weiss Essen kommt. Wie schätzen Sie den Gegner ein - und überrascht es Sie, dass RWE aktuell Vierter ist?
Uns erwartet am Freitag mit Rot-Weiss Essen ein sehr, sehr guter Gegner. Es überrascht mich überhaupt nicht, dass Essen dort oben mitmischt. Ich habe schon immer gesagt, dass RWE Ambitionen hat, die muss der Verein auch haben. Die Stadt ist groß, die Fans sind überragend, der Verein ist pure Tradition. Und sie haben mit Christoph Dabrowski einen guten Trainer. Solche Klubs haben immer Ambitionen. Und wenn man sieht, welche Spieler im Sommer geholt wurden, wie zum Beispiel Leonardo Vonic, Marvin Obuz, Lucas Brumme oder Vinko Sapina, dann ist doch klar, wohin RWE will. Man holt nicht diese Spieler, wenn man nur gegen den Abstieg spielen will.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass Duisburg noch einmal solch eine Runde hinlegt. Sie werden drinbleiben
Pavel Dotchev
Und was ist noch für den FC Erzgebirge Aue in der Restrunde drin?
Wir wollen erst einmal zusehen, dass wir 44 Punkte auf dem Konto haben. Denn die werden vonnöten sein, um in der Liga zu bleiben. Ich habe aus der Vergangenheit gelernt, dass die Rückrunde immer bei Null beginnt und es zu Überraschungen kommt. Man darf als Mittelfeld-Mannschaft keinesfalls den Fehler begehen und nur auf Platz drei schielen. Man muss immer die Abstiegszone im Blick haben. Aber, klar: Sollten wir gut aus den Startlöchern kommen, dann werden wir uns auch gerne nach oben orientieren. Dabei sehe ich Rang eins und zwei schon vergeben. Regensburg und Dresden haben sich schon zu große Vorsprünge erspielt.
Wie beurteilen Sie die Lage Ihres Ex-Klubs MSV Duisburg? Schafft der MSV den Klassenerhalt?
Ja, vorweg: Der MSV bleibt drin! Sie haben mit Daniel Ginczek und Ahmet Engin gute Jungs geholt und mit Spielern wie Pascal Köpke oder Alaa Bakir kommen auch gute Akteure zurück. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Duisburg noch einmal solch eine Runde hinlegt. Sie werden drinbleiben.