Am Sonntag streifte sich Sercan Güvenisik selbst das Trikot über. Beim NRW-Traditionsmasters spielte der 43-jährige Ex-Profi für den MSV Duisburg, zu dem er nach wie vor ein besonders inniges Verhältnis pflegt.
Auch, wenn er mit den Zebras bereits in der Vorrunde ausgeschieden ist, war er anschließend voll des Lobes für das Turnier: "Vor Corona hatte ich bereits zweimal mitgespielt. 2022 konnte ich aus beruflichen Gründen leider nicht dabei sein. Aber ich freue mich immer wieder in Mülheim zu sein. Es ist ein geiles Turnier. Man trifft die ganzen alten Jungs von früher wieder, mit denen man im Alltag sonst schwieriger zusammenkommt", schwärmte "Güve".
Sein Fazit: "Das ist eine super Veranstaltung. Alle Jungs kennen sich untereinander. Das ist schon wie eine kleine Familie, egal für welchen Verein man spielt. Die Jungs umarmen sich, es ist einfach eine tolle Atmosphäre."
Natürlich blieb auch Zeit, um über den MSV zu sprechen, den Verein, bei dem er seine Profikarriere einst begann und für den er vier Jahre die Schuhe schnürte. Obwohl der selbständige Spielerberater inzwischen in Hamburg lebt, verfolgt er seinen Herzensklub weiterhin intensiv. "Es ist nicht einfach. Die letzten Spiele waren ein Hoffnungsschimmer, der der Mannschaft hoffentlich nochmal einen gewissen Schub gibt. Ich fiebere mit und bin mit dem Herzen dabei", sagte er am Rande des Turniers.
Und machte den Verantwortlichen ein Angebot. "Der MSV hat jederzeit meine Unterstützung. Wenn ich helfen kann mit Spielern, Ideen oder womit auch immer, dann mache ich das gerne."
Dass die Meidricher am Montag mit Daniel Ginczek und Ahmet Engin zwei neue Stürmer für die Rückrunde verpflichtet haben, dürfte ihm gefallen. Auch, wenn zumindest Ginczek eine direkte Konkurrenz zu seinem Neffen Kaan Inanoglu ist, den er unter seine Fittiche genommen hat. "Er trainiert mit und hat jetzt die Möglichkeit, sich für die Rückrunde zu präsentieren. Und dann liegt die Entscheidung beim Trainer und beim Sportdirektor", meinte Güvenisik. "Die entscheiden das, denke ich, gemeinsam. Dann werden wir sehen."
Er ist erst 18 Jahre alt und hat sein ganzes Fußballerleben noch vor sich
Sercan Güvenisik über seinen Neffen Kaan Inanoglu
Beim 6:1-Sieg im Testspiel gegen den FC Eindhoven spielte der U19-Stürmer eine Halbzeit und erzielte auch einen Treffer. "Ich bin in dieser Woche selbst vor Ort und werde mir die Sache mal anschauen, um auch ein Gefühl dafür zu bekommen, wie er sich in der Herrenmannschaft macht", verriet der Ex-Profi. "Es ist ein spannender Junge. Und wenn er seine Möglichkeit bekommt, dann wird er sie nutzen, denke ich. Aber er ist erst 18 Jahre alt und hat sein ganzes Fußballerleben noch vor sich. Deshalb möchte ich nicht, dass er von außen zu viel unter Druck gesetzt wird."
Das sehen die handelnden Personen beim MSV Duisburg offenbar genauso und setzen auch auf die Erfahrung von Ginczek und Engin.