19 Tage nach der DFB-Pokal-Partie gegen den FC Bayern durfte Preußen Münster auch den zweiten großen Münchener Verein daheim begrüßen. Vor 11.418 Zuschauern sprang gegen den TSV 1860 ein 1:1 (0:0)-Remis heraus. Aber der Reihe nach.
Nach dem 0:4 im K.o.-Duell gegen Bayern konnte Münster zuletzt in einer nahezu perfekten Englischen Woche sieben Punkte einfahren. Einem torlosen Remis in Duisburg folgten zwei überzeugende Siege gegen Aue (4:0) und in Halle (4:1).
Die Belohnung: Die Adlerträger, nach sieben Spieltagen noch auf dem 15. Tabellenplatz in der 3. Liga, kletterten dank starker Leistungen vorerst auf den siebten Rang – und konnten am Sonntagnachmittag mit jeder Menge Rückenwind in die Partie gegen den zuletzt zweimal sieglosen TSV 1860 München (0:0 gegen Dresden und 0:1 gegen Ulm) gehen.
Für SCP-Trainer Sascha Hildmann war das schwarz-weiß-grüne Formhoch kein Grund für voreilige Höhenflüge. Vielmehr wusste der Ex-Lauterer, dass es auch gegen den Tabellenvierzehnten kein Selbstläufer werden dürfte. „Wir müssen das Leistungslevel hochhalten“, forderte Hildmann von seinem Personal.
Preußen Münster: Schulze Niehues – Scherder, Kok, Koulis – ter Horst (63. Lorenz), Mrowca, Bazzoli, Böckle (63. Bouchama) – Kyerewaa (71. Grodowski) – Batmaz, Wegkamp
TSV 1860 München: Richter – Kurt, Lang, Verlaat, Greilinger – Tarnat (46. Frey), Rieder – Schröter (76. Vrenezi), Sulejmani (61. Starke), Guttau (82. Glück) – Zwarts
Schiedsrichter: Dr. Robin Braun
Tore: 0:1 Zwarts (54.), Scherder (87.)
Gelbe Karten: Mrowca, Scherder – Tarnat, Sulejmani, Rieder
Zuschauer: 11.418
Apropos: Obwohl Innenverteidiger Niko Koulis und Torjäger Malik Batmaz zuletzt mit Erkältungssymptomen zu kämpfen hatten, konnte der Preußen-Coach beide Akteure ins Startaufgebot berufen – und damit mit derselben Elf beginnen wie vergangene Woche. Münchens Maurizio Jacobacci hingegen musste verletzungsbedingt zwei Umstellungen vornehmen: Für den Ex-Duisburger Leroy Kwadwo und Schlussmann Marco Hiller (beide angeschlagen) rückten Niklas Lang und David Richter in die Anfangsformation der Gäste.
Letztgenannter zahlte das in ihn gesetzte Vertrauen mit herausragenden Paraden zurück. In der 16. Spielminute entschärfte der Ersatztorhüter zunächst einen platzierten Mrowca-Schuss zur Ecke, ehe Münsters Koulis wenige Sekunden später im glänzend reagierenden Richter seinen Meister fand. Spätestens als der 24-Jährige in der Spätphase der ersten Halbzeit einen Kopfball von Gerrit Wegkamp per Weltklassereflex über den Querbalken lenkte, konnte sich 1860 München beim Hiller-Ersatz bedanken.
Angesichts der vergebenen Großchancen und weiterer Möglichkeiten schien Münsters Hildmann an der Außenlinie zusehends zu verzweifeln. Doch nach einer halben Stunde hatte der SCP selbst großes Glück, weil Morris Schröter und Joël Zwarts per hundertprozentiger Doppelchance an Max Schulze Niehues und Thomas Kok scheiterten.
Neun Minuten nach Wiederanpfiff machten es die Löwen deutlich besser. Nach einem Münsteraner Fehlpass im Angriffsdrittel schalteten die Gäste erstklassig um, woraufhin Zwarts den Turbo zündete und Schulze Niehues mit einem trockenen Abschluss nicht den Hauch einer Chance ließ.
Weil in der Folge hüben wie drüben kaum noch was passierte, deutete es für die Adlerträger auf eine 0:1-Niederlage hin. In der 87. Spielminute sprang SCP-Urgestein Simon Scherder nach einem Standard aber am höchsten und brachte den Ball rechts oben im Winkel unter.
Die Hammer Straße verwandelte sich in der Folge noch mal in ein echtes Tollhaus – in dem es nach unterhaltsamen Schlussminuten mit weiteren Chancen auf beiden Seiten letztendlich aber keinen Sieger mehr geben sollte.