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Beste Defensive der Liga, offensiv gibt es noch Steigerungspotenzial

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RWE, Essen, Defensive, Offensive, 3. Liga Foto: Thorsten Tillmann
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Drittligist Rot-Weiss Essen hat seit 433 Minuten kein Tor kassiert. In Ulm soll diese Serie fortgeführt werden.

Nach dem 0:0-Remis von Rot-Weiss Essen gegen den SSV Jahn Regensburg freute sich Innenverteidiger Felix Götze über die erneut stabile Defensivleistung: "Wir haben viermal zu Null gespielt, mehr kann man nicht machen. Das ist schon brutal."

In der Tat tritt RWE in dieser Saison defensiv extrem kompakt und stabil auf. Nach drei Gegentoren aus den ersten beiden Partien (zwei in Halle, eins gegen Aue), folgten satte 433 Minuten ohne Gegentor. Kein anderes Team kann ligaweit auf diesen Wert zurückblicken. Insgesamt stellt die Elf von Cheftrainer Christoph Dabrowski – gemeinsam mit dem Spitzenreiter Dynamo Dresden – die beste Defensive der Liga.

Auch in einer anderen Kategorie stehen die Rot-Weissen auf Rang eins: RWE musste im bisherigen Saisonverlauf als einziger Drittligist noch nicht einen Gegentreffer in der zweiten Halbzeit hinnehmen. Wie stark die Essener im Defensivverbund verteidigen, zeigt auch ein Vergleich zur Vorsaison.

Bereits nach 26 Minuten des ersten Spieltags hatte RWE gegen die SV Elversberg (1:5) vier Treffer kassiert und damit mehr als jetzt nach sechs Spieltagen. 2022/23 mussten Jakob Golz und Felix Wienand (spielte beim 1:1 in Bayreuth) in den ersten sechs Partien bereits 15 Mal hinter sich greifen – fünfmal so häufig wie in der aktuellen Spielzeit.

Diese Statistik belegt die positive Entwicklung der Essener Mannschaft. Sie spielen bis auf wenige Ausnahmen – wie in Halle – nicht mehr so naiv und fehlerbehaftet, sondern kontrolliert und effektiv. Keeper Golz befindet sich seit Wochen in Top-Form, dazu ist die Viererkette mit Andreas Wiegel, José-Enrique Ríos Alonso, Felix Götze und Lucas Brumme gesetzt und eingespielt.

Mit Vinko Sapina verpflichteten die Verantwortlichen zudem einen spielstarken und robusten Sechser, der im zentralen Mittelfeld unverzichtbar ist. Kurzum: Es kommt nicht von ungefähr, dass Rot-Weiss Essen die beste Defensive der Liga stellt und seit 433 Minuten hinten die Null steht. Die Qualität der gesamten Mannschaft ist angestiegen.

Defensiv stark, offensiv ist noch Luft nach oben

Zur ganzen Wahrheit des Saisonstarts gehört allerdings auch, dass die Dabrowski-Elf in den ersten sechs Partien nur fünf eigene Treffer erzielte. Obwohl RWE deutlich ansehnlicher und attraktiver spielt als im Vorjahr, ist in diesem Bereich noch Luft nach oben.

Gegen Regensburg konnte sich der Tabellensiebte für die spielerische Dominanz und deutliche optische Überlegenheit zu wenig klare Möglichkeiten erarbeiten. Zu häufig wurde im letzten Drittel die falsche Entscheidung getroffen, dazu waren alle Standardsituationen – elf Ecken – nicht zielführend.

Auch wenn Rot-Weiss Essen also deutliche Fortschritte aufzeigt, gibt es für Dabrowski noch Stellschrauben, an denen gearbeitet werden muss. Die nächste Möglichkeit dazu gibt es am Sonntag (24. September, 13.30 Uhr) beim Dritten SSV Ulm 1846, der elf Punkte auf dem Konto hat.

In diesem Duell treffen zwei der formstärksten Drittliga-Teams aufeinander. Die RWE-Fans hoffen dann wieder auf eine stabile Defensivleistung – und vielleicht etwas mehr Konsequenz in der Offensive.

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