Der Gästeblock der Essener hatte sich noch nicht ganz gefüllt - der Anpfiff wurde wegen Anreiseverzögerungen der Fans um 15 Minuten verschoben - da geriet RWE schon in Rückstand. Thomas Eisfeld war nach einem kurzen Abstoß im eigenen Sechzehner ins Dribbling – und in der Pressingzange der Hausherren anschließend zu leicht zu Boden gegangen. Tunay Deniz eroberte die Kugel, scheiterte erst an Jakob Golz, ehe Dominic Baumann den Abpraller verwandelte – 1:0 (2.)
Die Gäste zeigten zunächst eine gute Reaktion. HFC-Keeper Sven Müller eine noch bessere – erst lenkte er Tobias Müsels Rechtsschuss zur Ecke (6.), dann parierte er Isaiah Youngs Versuch aus spitzem Winkel mit dem Fuß (7.).
Es entwickelte sich in der Folge ein offenes Spiel, bei dem es auf beiden Seiten zu (ungenutzten) gefährlichen Flanken kam. Dabei machten aber die Hausherren den entschlosseneren und konzentrierteren Eindruck. Stichwort konzentriert: Nach einer Kopfballabwehr nach hinten verschätzte sich Essens Rios Alonso beim Klärungsversuch. Erich Berko stürmte auf Golz zu, machte aber einen Haken zu viel (22.)
Die Essener blieben im Spiel. Und als Halle verletzungsbedingt binnen zwei Minuten zweimal wechseln musste, hatten sie sogar das Übergewicht. Müsel (26.) und Eisfeld (37.), der gut auf seinen Fehler reagierte, hatten nach Freistößen die besten Chancen auf den Ausgleich, verpassten aber knapp.
Die fehlende Effizienz, sie machte den Unterschied: Ecke Halle, Tom Baumgart musste im Duell mit Müsel nicht mal springen – 2:0 (39.). Der bittere, aber selbstverschuldete Pausenstand.
Halle: S. Müller - Kreuzer, Nietfeld, Landgraf, Hug (27. Halangk) - Lofolomo, Deniz, Baumgart (83. Casar) - Berko (61. Wolf), Skenderovic (28. Crosthwaite), Baumann (83. Bolyki)
RWE: Golz - Wiegel (90. Kourouma), Rios Alonso, Bastians, Brumme - Sapina (88. Vonic), Eisfeld (70. Berlinski)- Young, Müsel (70. Götze), Obuz (70. Harenbrock) – Doumbouya
Tore: 1:0 Baumann (2.), 2:0 Baumgart (39.), 2:1 Young (69.)
Gelbe Karten: Hug, Halangk, Lofolomo, Wolf - Wiegel
Zuschauer: 12.429 (ausverkauft)
Christoph Dabrowski vertraute nach der Pause der gleichen Elf, die weiterhin viel Aufwand betrieb, allerdings im letzten Drittel die letzte Dynamik und Konsequenz vermissen ließ. Wie abermals Müsel, der in den Strafraum drang und aus halblinker Position haarscharf am langen Eck vorbeischoss (51.).
Der Hallesche FC übergab RWE nun mit zunehmender Dauer die Spielkontrolle und schaltete in den Verwaltungsmodus. Lange mit Erfolg, doch dann hatte Marvin Obuz auf der rechten Seite Platz, lieferte eine maßgeschneiderte Flanke für Young, der zum 1:2-Anschlusstreffer einnickte (69.).
RWE nahm das Heft in die Hand, immer wieder war es Vinko Sapina der einleitete, und setzte zur Schlussoffensive. Felix Götze scheiterte aus der Distanz (76.), Kreuzers Einschreiten gegen Moussa Doumbouya im Sechzehner wurde nicht geahndet (79.) und Müller parierte stark gegen Ron Berlinski (82.). Die Gäste erdrückten Halle nun förmlich und kamen noch zu einer Großchance. Doumbouya leitete stark ein, Berlinski legte quer und Felix Bastians Abschluss aus zwölf Metern wurde gerade so von Halangk geblockt.
Es blieb beim 2:1.