Dass der SC Verl eine hervorragende Drittliga-Saison 2022/2023 auf dem 10. Tabellenplatz beendete, wurde in der Branche natürlich sehr positiv wahrgenommen. Hier ist allen voran die Arbeit von Trainer Michel Kniat und Sportchef Sebastian Lange hervorzuheben.
Sie schafften es, gemeinsam mit Präsident Raimund Bertels, einen guten Kader zusammenzustellen und eigentlich nie in der Saison - trotz 38 (!) Auswärtsspielen - in Abstiegsgefahr zu geraten.
Der Erfolg weckt bekanntlich Begehrlichkeiten. Mit Vinko Sapina, der eigentlich einen Vertrag bis zum Sommer 2025 besaß, verlor der Sportclub schon seinen Mittefeld-Chef. Und es ist gut möglich, dass die Verler auch ihren Chef an der Seitenlinie verlieren.
Denn wie RevierSport erfuhr, ist Kniat ein heißer Kandidat bei Arminia Bielefeld. Der Absteiger aus der 2. Bundesliga und Drittliga-Neuling schüttelt sich aktuell noch nach dem sportlichen Desaster und will sich auf allen Ebenen neu aufstellen. Mit Michael Mutzel wurde bereits ein neuer Geschäftsführer Sport vorgestellt.
Seine erste Amtshandlung: Trainer Uwe Koschinat mitzuteilen, dass seine Zeit auf der Alm abgelaufen ist. Am Freitag (9. Juni) gab die Arminia bekannt, dass der Vertrag nicht verlängert und Bielefeld mit einem neuen Cheftrainer in die Saison gehen werde. Koschinat war nach Uli Forte und Daniel Scherning der dritte Coach innerhalb eines Jahres bei der Arminia und konnte den sportlichen Untergang auch nicht verhindern. Sein Vertrag hätte sich nur beim Klassenerhalt verlängert. Kniat soll der Wunschkandidat sein.
Auch, wenn der 37-jährige Kniat in Verl noch bis Sommer 2024 gebunden ist, weiß auch Manager Lange, dass es schwer wird ihn zu halten. Schon in der Vergangenheit wurde er mit dem 1. FC Saarbrücken und 1. FC Nürnberg in Verbindung gebracht. Nun kommt Arminia Bielefeld hinzu.
"Wir sind da wirklich ganz entspannt. Nochmal: Mitch hat bei uns einen Vertrag. Aber klar ist auch und das kann ich ehrlich verraten, das ist meine Meinung: Über kurz oder lang werden wir Mitch Kniat in der 1. oder 2. Bundesliga sehen. Dafür ist er einfach ein viel zu guter Trainer", sagte Lange noch vor Wochen. Und das dürften seine Worte auch im Fall eines Bielefelder Interesses sein.