Die Leistungen des MSV Duisburg vor eigenem Publikum bleiben weiterhin enttäuschend. Statt den Anschluss ans Tabellenmittelfeld der 3. Liga zu finden, geht der Blick nach der deutlichen 0:5-Niederlage gegen Borussia Dortmund II wieder nach unten. Die Umstellungen von Torsten Ziegner fruchteten nicht. Zwei Gegentore fielen erneut nach einem Standard. Es war das erste Spiel nach dem angekündigten Rückzug von Hauptsponsor Schauinsland-Reisen.
Nach der witterungsbedingten Absage des Heimspiels gegen Elversberg vor einer Woche war der Rasen in der Schauinsland-Reisen-Arena wieder halbwegs bespielbar. Ziegner nahm im Vergleich zum 2:2-Remis in Halle fünf positionsgetreue Wechsel vor. Joshua Bitter, Marvin Senger, Niklas Kölle und Caspar Jander starteten für Marvin Ajani, Tobias Fleckstein, Baran Mogultay und Niclas Stierlin. Zudem verdrängte Phillip König Benjamin Girth auf die Bank.
Die formstarken Gäste aus Dortmund holten sieben Punkte aus den vergangenen drei Drittligaspielen und konnten sich im Abstiegskampf zurückmelden. BVB-Trainer Jan Zimmermann tauschte dreimal. Guillermo Bueno Lopez, Antonios Papadopoulos und Franz Pfanne ersetzen Tom Rothe, Soumaila Coulibaly (beide nicht im Kader) und Ted-Jonathan Tattermusch (Bank).
Schon die Anfangsphase gehörte klar den Schwarz-Gelben, die schon nach 26 Sekunden erstmals gefährlich vor das Tor von Vincent Müller kamen. Ole Pohlmann tauchte völlig blank im Strafraum auf, sein abgefälschter Schuss flog nur knapp über die Latte. Die Zebras leisteten sich zu Beginn viele Ungenauigkeiten. Moritz Stoppelkamps Volleyabnahme von halb links (14.) war die beste Möglichkeit im kompletten ersten Durchgang.
BVB: Lotka – Özcan, Dams, Pfanne, Bueno Lopez (78. Aning) – Papadopoulos, Kamara (78. Gürpüz), Pohlmann – Michel (62. Tattermusch), Eberwein (83. Elongo-Yombo) – Njinmah (83. Otuali Omohe).
Schiedsrichter: Jonas Brombacher
Zuschauer: 11.073
Gelbe Karten: keine.
Tore: 0:1 Papadopoulos (25.), 0:2 Njinmah (57.), 0:3 Eberwein (67.), 0:4 Eigentor Senger (70.), 0:5 Pfanne (75.)
Nach 25 Minuten dann die Führung für den BVB. Ein scharfer Pohlmann-Freistoß landete genau auf dem Kopf von Papadopoulos, der gekonnt einnickte und nicht eng genug bewacht wurde - das nächste Standardgegentor für den MSV. Kurz vor der Pause konnte König verletzungsbedingt nicht mehr weitermachen. Das zweite Startelfspiel war für den Angreifer somit früh beendet. Benjamin Girth rückte für ihn ins Sturmzentrum. Die Hausherren blieben bis zum Pausenpfiff offensiv viel zu harmlos. Müller verhinderte mit einem parierten Pohlmann-Schuss das 0:2 (45.).
Die Duisburger kamen mit etwas mehr Zielstrebigkeit aus der Kabine, Julian Hettwer wurde im Fünf-Meter-Raum im letzten Moment von Can Özkan gestört. Der BVB lauerte auf Konter und spielte den ersten in der zweiten Halbzeit astrein zu Ende. Justin Njinmah machte viele Meter und brachte den Ball eiskalt unten links im Tor unter. Ziegner reagierte und warf mit dem 19-jährigen Hamza Anhari einen Drittliga-Debütanten ins kalte Wasser.
Doch es kam noch dicker, Michael Eberwein erhöhte wenig später vom kurzen Pfosten per Kopf auf 3:0 (67.). Senger lenkte eine Ecke nur drei Minuten später unglücklich ins eigene Tor - 0:4 (70.). Pfanne traf per abgefälschtem Distanzschuss zum 5:0-Endstand (75.). Das Stadion leerte sich frühzeitig, supportet wurde von den Rängen nicht weiter. Schlimmer noch: Die Anhänger stimmten ein höhnisches "Oh, wie ist das schön" an.
Nach der höchsten Heim-Niederlage der laufenden Saison bleibt der MSV auf Tabellenplatz zwölf stehen. Der Abstand zu den Abstiegsrängen beträgt allerdings nur noch fünf Punkte. Am Montag in einer Woche sind die Zebras auswärts beim FC Viktoria Köln gefordert.