Es waren spektakuläre letzte 20 Minuten, die die 12.388 Fans in der Schauinsland-Reisen-Arena zwischen dem MSV Duisburg und dem TSV 1860 München zu sehen bekamen.
Trotz drückender Überlegenheit rannten die Zebras kurz vor Schluss einem 0:2-Rückstand hinterher und belohnten sich dank der späten Tore von Julian Hettwer (77.) und des eingewechselten Alaa Bakir (81.) doch noch mit einem wichtigen Zähler.
„Natürlich ist man froh, wenn man aus einem 0:2 noch ein 2:2 macht. Zumal 1860 München einen der besten Kader der Liga hat. Einen Rückstand zu egalisieren, ist in dieser engen 3. Liga nicht gewöhnlich“, analysierte Torsten Ziegner und hatte neben seinem lachenden doch noch ein leicht weinendes Auges, da seine Mannschaft gegen lange Zeit schwache „Löwen“ ihren Chancenwucher nicht in ein Führungstor haben ummünzen können.
„Wir hätten den Sieg über die gesamten 90 Minuten viel mehr verdient gehabt“, haderte der Trainer und spielte auf die zwei vergebenen Hochkaräter vor dem Pausenpfiff an, als Hettwer jeweils frei vor Hiller scheiterte.
„Wir machen ihm keine Vorwürfe. Er weiß selbst, dass das eigentlich Tore sein müssen. Im Training unter der Woche macht er sie rein. Natürlich ist das im Wettkampf etwas anderes. Aber Julian spielt so frech und hat die Münchener beeindruckt. Deshalb habe ich ihn drauf gelassen“, sagte Ziegner.
Und er lag richtig, auch wenn zuvor die Münchener durch Konter zweimal eiskalt zustachen. Aber die Zebras steckten auch nach dem Slapstick-Eigentor von Tobias Fleckstein nicht auf. Der schnelle Anschluss von Hettwer entfachte neues Feuer – auch auf den Tribünen.
Mit den Fans im Rücken traf Bakir zum späten und umjubelten 2:2. Der Offensivmann war nach seiner Verletzung erstmals in dieser Saison erfolgreich und hat die Angriffsreihe der Duisburger nach seiner Einwechslung sofort belebt.
Nach vier Punkten aus den vergangenen beiden Spielen hat der MSV eine zufriedenstellende Ausbeute erreicht. In der Englischen Woche steht am Mittwoch (19 Uhr) das nächste schwierige Auswärtsspiel an. Dann führt es den MSV zur wiedererstarkten SG Dynamo Dresden.