13 Spieltage vor dem Ende der Saison steht der MSV Duisburg wahrhaftig im Niemandsland der Drittliga-Tabelle. Neun Punkte beträgt der Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz, genauso weit ist der DFB-Pokal-Quali-Rang fünf entfernt, den einige Zebras noch nicht abgeschrieben haben.
Und nun bietet sich eine gute Gelegenheit, innerhalb von wenigen Tagen viele Punkte einzufahren und zu klettern. Das Heimspiel gegen 1860 München am Samstag (14 Uhr) läutet eine Englische Woche ein. Am Mittwoch geht es zu Dynamo Dresden, am folgenden Samstag gastiert der SC Verl in Duisburg. Aktuell stehen die drei Gegner vor dem MSV.
Mit einem Sieg gegen 1860 würden die Meidericher sogar an den Münchenern vorbeiziehen. "Jetzt kommt wieder ein Spiel, in dem wir die Möglichkeit haben, in die obere Tabellenhälfte zu springen", weiß auch Trainer Torsten Ziegner.
Nur: Wann immer sich seinem Team in dieser Spielzeit eine derartige Möglichkeit bot, enttäuschte es. Nur zum Saisonbeginn gewannen die Duisburger dreimal in Serie, seither folgten stets Rückschläge auf Erfolgserlebnisse.
Das soll sich am Wochenende ändern, wenn der MSV den 3:2-Sieg beim VfB Oldenburg vom vergangenen Spieltag mit drei weiteren Punkten veredeln will. "Diesen Schritt wollen wir jetzt machen", fordert Ziegner. "Unser Ziel ist es, noch einige Plätze gutzumachen."
Das Hinspiel in München hatte Duisburg klar mit 1:4 verloren, damals stand 1860 an der Tabellenspitze und lag auf Aufstiegskurs. Doch inzwischen sind die Löwen bis auf Rang acht abgerutscht - sie gewannen nur eines der letzten zwölf Spiele. Es ist eine heftige Talfahrt, die der als klarer Aufstiegsfavorit in die Saison gegangene Traditionsklub durchlebt.
Ziegner sieht in den Münchenern "nominell eine der am besten besetzten Mannschaften" der Liga, weiß aber auch: "Trotzdem funktioniert irgendwas nicht. Aber sie werden akribisch daran arbeiten, den Bock umzustoßen."
Bislang gelang das nicht. Nach der Freistellung von Michael Köllner Ende Januar blieb die Trendwende unter Sportchef und Interimscoach Günther Gorenzel aus. Daher entschied sich der Verein vor über einer Woche, mit Maurizio Jacobacci einen erfahrenen Coach zu verpflichten. Doch aus dieser Effekt droht nach dessen Debütpleite (0:1/Viktoria Köln) zu verpuffen.
"Es ist viel Unruhe im Verein und in der Mannschaft, weil sie ihre Ziele voraussichtlich nicht erreichen werden", sagt Ziegner über den Gegner. "Dieses Momentum wollen wir mit unseren Fans im Rücken nutzen."