Als Clemens Fandrich Ende August 2022 bei Rot-Weiss Essen anheuerte, feierte er sein RWE-Debüt gegen den FC Erzgebirge Aue. Ausgerechnet gegen Aue, so muss es eher formulieren.
Denn der 32-Jährige verbrachte insgesamt sechs Jahre in Aue und bestritt für den FC Erzgebirge 185 Spiele. Kein Wunder also, dass das Spiel der Rot-Weissen am Samstag (14 Uhr, RevierSport-Liveticker) in Aue für den Mittelfeldspieler ein ganz besonderes Duell sein wird.
Doch bei allen positiven Erinnerungen an seinen Ex-Klub hätte Fandrich natürlich nichts dagegen, wenn RWE, wie schon im Hinspiel (2:1), Aue wieder schlagen würde.
"Dass es in Aue immer schwer und eklig wird, weiß ich nur zu gut. Es wird ein Duell auf Augenhöhe. Wir müssen genauso wie im Hinspiel den Kampf annehmen und versuchen unser eigenes Spiel durchdrücken. Wenn uns das gelingt, haben wir gute Chancen", wird Fandrich in der Bild-Zeitung zitiert.
Erzgebirge Aue: 185 Spiele, 8 Tore, 10 Vorlagen
RB Leipzig: 46 Spiele, 4 Tore, 9 Vorlagen
FC Energie Cottbus: 27 Spiele, 1 Tor, keine Vorlage
FC Energie Cottbus II: 24 Spiele, 3 Tore, 1 Tor
FC Luzern: 26 Spiele, 2 Tore, 1 Vorlage
Rot-Weiss Essen: 15 Spiele, kein Tor, keine Vorlage
Für RWE kam er in 15 Spielen über insgesamt 579 Spielminuten zum Einsatz. Eigentlich viel zu wenig für Fandrich, der in seiner Karriere 213 Partien in der 2. Bundesliga bestritt. Während er zu Beginn bei Essens Trainer Christoph Dabrowski gesetzt war, kam er in den letzten Wochen und Monaten nicht mehr über die Rolle des Ergänzungsspielers hinaus oder pendelte zwischen Startelf und Bankplatz.
Und trotzdem: Unzufrieden ist der gebürtige Berliner keineswegs bei RWE. Fandrich gegenüber Bild: "Grundsätzlich bin ich sehr zufrieden. Die Stimmung in der Mannschaft ist überragend, dazu wurde ich hier super aufgenommen. Logischerweise wünscht man sich als Fußballer immer mehr Einsätze. Die 20 Minuten am Wochenende gegen Bayreuth waren ordentlich von mir. Ich hoffe, dass ich in den nächsten Wochen wieder mehr Spielzeit bekomme."
Bleibt nun abzuwarten, ob Fandrich bei seinem Ex-Klub von Beginn an ran darf oder im Laufe des Spiels eventuell eingewechselt wird. Spannend wird auch sein, wie das Auer Publikum den Ex-Erzgebirgler begrüßen wird. "Ich weiß nicht, was da auf mich zukommt. Ich habe den Verein und die meisten Fans jedenfalls in positiver Erinnerung. Ich bin im Guten mit Aue auseinandergegangen. Und man sollte nie vergessen, dass man sich immer zwei- oder dreimal im Leben sieht", meint Fandrich.