Joachim Hopp gilt als Mann klarer Worte, der seinen Herzensverein MSV Duisburg auch mal kritisiert.
Das hat sich nach dem Beginn seines Engagements als Botschafter der Zebras nicht geändert. Das bewies die Vereinslegende (149 Einsätze zwischen 1990 und 1998) jüngst in einem Instagram-Live auf dem Kanal des MSV.
Hopp wurde gefragt, ob er Potenzial im aktuellen Kader sehe. "Im Moment spielt die Mannschaft das, was sie kann", antwortete Hopp. "Ich würde mir vier, fünf neue Spieler im Alter von 23 bis 28 Jahren wünschen, die Führungsqualitäten haben. Dann werden die Spieler drum herum auch besser." Denn derzeit, so Hopp weiter, "haben wir zu viele Spieler, die mit sich selbst beschäftigt sind und schauen müssen, selbst Leistung zu bringen."
Als Beispiel für Führungsqualität nannte Hopp Sebastian Mai. Einen Spieler, wie den im Sommer von Dynamo Dresden gekommenen Abwehrchef, brauche der MSV in jedem Mannschaftsteil, findet der 56-Jährige. "Er ist der einzige, der versucht, die Mannschaft zu führen." Zwar gehe etwa Marvin Bakalorz ebenfalls mit Leistung voran. "Aber es braucht auch das Verbale."
Zugleich betonte der 56-jährige Hopp, dass es ihm bei seiner Kritik "nie um den Menschen, sondern immer um die Sache, den Fußball" gehe. Zumal Hopp auch ein Lob parat hatte - und zwar für die Youngster im Kader sowie Chefcoach Torsten Ziegner.
"Ich finde es gut, dass wir einen Trainer haben, der die jungen Leute bringt", sagte Hopp mit Blick auf Caspar Jander (19) und Baran Mogultay (18). Das Duo hat sich in dieser Saison erfolgreich im Profiteam etabliert. Und mit Julian Hettwer (19) gehört ein drittes Talent schon länger zum Kader. "Sie haben super Ansätze und Voraussetzungen", betonte Hopp. "Da sieht man, dass in der Jugend gut gearbeitet wird. Wenn ich mir die Spiele unserer A-Jugend (Platz vier in der U19-Bundesliga, d. Red.) in dieser Saison anschaue - Hut ab, was sie da leisten."