Der MSV Duisburg hat es verpasst, mit einem Erfolgserlebnis in die lange Winterpause zu gehen. Nach vier ungeschlagenen Spielen in Folge unterlagen die Zebras dem FC Ingolstadt am 17. Drittligaspieltag mit 0:1 und fielen somit auf Rang elf zurück. Die Druckphase nach dem Seitenwechsel blieb ungenutzt.
Durch den Verkauf der passenden Mützen kam in der mit 10.161 Zuschauern gefüllten Schauinsland-Reisen-Arena am Samstag verfrühte Weihnachtsstimmung auf. Die Fans hingegen, die erneut zwei Banner gegen SLR-Leiter Andreas Rüttgers präsentierten, begrüßten die verfrühte Winterpause weniger und protestierten mit einer Wende-Choreografie gegen die bevorstehende WM in Katar.
"Mord, Sklaverei und Unterdrückung, doch eure Ordnung ist auf Sand gebaut. Gegen Katar! Fußballfans vereinigt euch. Holen wir uns den Sport zurück", lauteten die Schriftzüge in der Heimkurve.
Zum Sportlichen: Torsten Ziegner vertraute auf dieselbe Startelf, die am Dienstag mit 2:0 in Aue gewann und beförderte Julian Hettwer für den gelb-rot-gesperrten Aziz Bouhaddouz in den Kader. Der FC Ingolstadt war von Beginn an besser im Spiel. Das Eckenverhältnis von 5:2 im ersten Durchgang sprach für sich. Um oben dranzubleiben, zählte für den Zweitliga-Absteiger nur ein Sieg. Doch nach 20 Minuten musste Rüdiger Rehm bereits verletzungsbedingt wechseln. Nikola Stevanovic ersetzte Visar Musliu in der zweitbesten Abwehrreihe der Liga.
Trotz der Feldüberlegenheit der Gäste blieb es in der ersten Halbzeit ein Spiel mit wenigen Strafraumszenen und Abschlüssen. Den Duisburgern unterliefen zwar einige Fehlpässe im Mittelfeld. Doch die "Schanzer" konnten aus ihrem vielen Ballbesitz, abgesehen von einem gefährlichen Konter, nicht viel Kapital schlagen. Die Zebras verteidigten ordentlich, Marvin Ajanis strammer Schuss von halb links war die beste Möglichkeit in den ersten 45 Minuten. So ging es ohne Tore in die Kabinen. In der Halbzeitpause gab es noch ein Ständchen für Günter Preuß. Die MSV-Legende feierte am Donnerstag seinen 86. Geburtstag.
FCI: Funk – Brackelmann, Musliu (20. Stevanovic), Preißinger (67. Kristensen), Sarpei – Costly, Linsmayer, Kopacz, Llugiqi (67. Franke) – Doumbouya, Testroet (62. Schmidt, 67. Butler).
Schiedsrichter: Mitja Stegemann
Zuschauer: 10.161
Gelbe Karten: Preißinger (26.), Bitter (42.), Rehm (76.), Funk (80.), König (84.).
Tor: 0:1 Brackelmann (58.).
Ziegner schien in der Pause die richtigen Worte gefunden zu haben. Denn der MSV kam mit viel Offensivdrang aufs Feld zurück und verzeichnete innerhalb von sieben Minuten zwei gute Chancen. Erst haute der aufgerückte Marvin Senger den Ball mit dem Oberschenkel knapp am rechten Pfosten vorbei (48.), dann prüfte Niclas Stierlin FCI-Keeper Marius Funk mit einem strammen Schuss (53.).
Mitten in der Duisburger Drangphase konnten die Gäste dann zustechen. Calvin Brackelmann traf durch ein "Eiertor". Bitter und Bakalorz eroberten gemeinsam neben dem Fünf-Meter-Raum den Ball, waren sich dann aber uneinig, wer ihn wegschlagen sollte. Letztlich spitzelte Bitter ihn zum Ingolstädter Torschützen, der aus sieben Metern und halblinker Position draufhielt. Der Ball wurde noch abgefälscht und schlug in der langen Ecke ein.
Danach wurde auf beiden Seiten viel gewechselt, unter anderem musste Bakalorz in der Schlussphase angeschlagen raus. Die Hausherren konnten nicht mehr den Schwung entwickeln wie noch zu Beginn des zweiten Durchgangs. Der eingewechselte Marlon Frey verzog seinen Schlenzer mit Anbruch der fünfminütigen Nachspielzeit nur knapp. Der FCI spielte vermehrt auf Zeit und durfte sich über glückliche drei Punkte im Aufstiegsrennen freuen. Am 7. Dezember fällt beim MSV Duisburg der Startschuss für die Wintervorbereitung.