Innerhalb von nur drei Wochen hat der FC Erzgebirge Aue beide Sachsenderbys - gegen Dresden (0:1) und Zwickau (0:1) - verloren. Dazwischen lag noch die Niederlage in Essen (1:2). Auch nach acht Spieltagen steht der Zweitliga-Absteiger, der eigentlich den sofortigen Wiederaufstieg anpeilte, ohne Sieg da. Statt auf einem Aufstiegsplatz zu rangieren, haben die Auer die Rote Laterne inne.
Die Frage ist: Wie lange hält Aues Boss Helge Leonhardt noch an Trainer Timo Rost fest. Dieser hatte nach dem Aufstieg mit Bayreuth die Spielvereinigung verlassen, um in Aue als Coach den nächsten Schritt zu gehen. Doch dieses Unterfangen hatte er sich gänzlich anders vorgestellt.
Noch vor dem Zwickau-Spiel hatte Rost sich vor die Mannschaft gestellt, über seine Person überhaupt nicht gesprochen und viel mehr an die Fans appelliert - RevierSport berichtete.
Wir haben sehr ängstlich agiert, die die Durchschlagskraft komplett vermissen lassen. Das geht so nicht. Der Gegner war immer einen Schritt schneller. Ich bin sehr, sehr enttäuscht von meiner Mannschaft. So können wir nicht auftreten!
Timo Rost
Doch nach dem 0:1 am vergangenen Sonntag gegen Zwickau hat sich alles geändert. Rost kritisierte seine Schützlinge, die Fans waren bedient und auch Rost fand deutliche Worte zu seiner eigenen Person.
"Wir hatten nach einer unglaublich guten Trainingswoche einen klaren Plan, wie wir das Derby bestreiten wollten. Doch mit dem Anpfiff habe ich davon nichts mehr erkannt", sagte Rost auf der Pressenkonferenz und schimpfte: "Wir haben sehr ängstlich agiert, die die Durchschlagskraft komplett vermissen lassen. Das geht so nicht. Der Gegner war immer einen Schritt schneller. Ich bin sehr, sehr enttäuscht von meiner Mannschaft. So können wir nicht auftreten!"
Die Fans skandierten lautstark: "Wir haben die Schnauze voll." Auch Rost kommt nun ins Grübeln und weiß, spätestens jetzt, was die Stunde geschlagen hat. Er meinte: "Auch ich muss mich hinterfragen. Wie es für meine Person weitergeht, haben andere zu entscheiden." Diese Personalie wird mit Sicherheit in dieser Woche in Aue auch diskutiert.